Spatenstich für buddhistischen Stupa
Eine Gruppe von Projektgegnern machte ihrem Unmut lautstark Luft, Musikbeschallung übertönte die Ansprachen. „Die am lautesten schreien, haben selten Recht“, meinte Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft, nach einem Gebet von Projektleiter Bop Jon Sunim Tenzin Tharchin.
ORF
Unter Applaus der Teilnehmer dankten Elisabeth Lindmayer vom bauwerbenden Stupa-Institut und Sprecher Reinhard Bimashofer Bürgermeister Alfred Riedl (ÖVP) für die korrekt getroffene Entscheidung für das Bauwerk. Egal was sich heute rundherum abspiele, er stehe zu dem Projekt und habe ordnungsgemäß entschieden, so Riedl. Es würden keine mit Nichtigkeit bedrohten Fehler im Verfahren vorliegen, sagte er in Anspielung auf Kritik von Volksanwältin Gertrude Brinek.
Volksverhetzung geschehe dort, wo Angst und Wahrheit verhindert würden, „unser Ziel ist es, Angst zu nehmen“, erklärte der Bürgermeister, ehe er unter anderem gemeinsam mit der Grünen Klubobfrau im Landtag, Helga Krismer, und „Sonnentor“-Chef Johannes Gutmann, der das 1,3 Hektar große Areal zur Verfügung gestellt hat, zum Spaten griff.
Lautstarke Proteste gegen Stupa
Vor vier Jahren war das Projekt in Gföhl (Bezirk Krems) an einer Volksbefragung gescheitert, auch damals gingen die Emotionen hoch. Am neuen Standort direkt am Wagram, eingebettet in Felder und Weingärten, säumten am Montag diverse Transparente den Weg, unter anderem war „Reben statt Beton“ und „Wir wollen nicht noch mehr Verkehr“ zu lesen.
Den Plänen zufolge soll das sakrale Bauwerk in einem Garten - als erster Stupa in Österreich - begehbar sein. Die Kuppelhöhe werde 18,75 Meter erreichen, die Grundfläche wurde mit 30 Metern Durchmesser angegeben. Der Buddhismus ist in Österreich seit Februar 1983 offiziell vom Staat als Religion anerkannt.
Links:
- Stupa im Bezirk Tulln vor Spatenstich (noe.ORF.at; 25.2.2016)
- Stupa in Grafenwörth geplant (noe.ORF.at; 22.9.2015)
- Friedensstupa