Striedinger neuer Leiter des Abwehramtes

Der niederösterreichische Militärkommandant Rudolf Striedinger wurde zum neuen Leiter des Abwehramtes ernannt. In dieser Funktion wird Striedinger künftig eine wichtige Rolle im Bereich der Terrorismusbekämpfung spielen.

Am Donnerstag wurde Rudolf Striedinger (55) von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) zum neuen Leiter des Abwehramtes ernannt. Das Verteidigungsministerium bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Kurier“ gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Striedinger war zuletzt fünf Jahre lang Militärkommandant in Niederösterreich. Davor gehörte er 17 Jahre lang der Generalstabsabteilung des Ministeriums an, sieben davon als deren Leiter.

Das Abwehramt ist der Inlandsnachrichtendienst des Bundesheeres. Es steht an vorderster Front in der Terrorismusbekämpfung. Seit dem Wechsel des früheren Leiters Anton Oschep auf den Posten des Verteidigungsattaches in Berlin im Jahr 2014 leitete Brigadier Ewald Iby den Nachrichtendienst interimistisch. Striedinger, der nun die offizielle Nachfolge übernehmen wird, stellt in einem Interview gegenüber noe.ORF.at bei seiner künftigen Tätigkeit vor allem die Sicherheit in den Vordergrund.

Rudolf Striedinger Leiter Abwehramt

ORF

Rudolf Striedinger, zuletzt Militärkommandant in Niederösterreich, wird der neue Leiter des Abwehramtes

noe.ORF.at: Herr Striedinger, wann haben Sie erfahren, dass Sie der neue Leiter des Abwehramtes werden?

Striedinger: Der Bundesminister (Anm.: Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil) hat mich vor ein paar Wochen angesprochen, ob ich diese Funktion wahrnehmen möchte. Ich habe ihm zugesagt und gestern Abend hat er mich informiert, dass diese Verwendung ab Montag in Kraft treten soll.

noe.ORF.at: Worin sehen Sie Ihre künftigen Aufgaben als Leiter des Abwehramtes?

Striedinger: Sicherheit ist derzeit ein sehr wichtiger Begriff in Österreich und die Aufgaben des Abwehramtes sind in erster Linie darin zu sehen, dass Sicherheit innerhalb des Bundesheeres ein ganz wesentlicher Bestandteil unserer Einsatzfähigkeit ist.

noe.ORF.at: Angesichts der jüngsten Terroranschläge drängt sich natürlich die Frage auf, wie man solche Anschläge verhindern kann. Haben Sie da bereits eine Lösung?

Striedinger: Das ist zunächst einmal grundsätzlich Aufgabe des Innenministeriums, aber die beiden Ressorts – Innenministerium und Verteidigungsministerium – arbeiten hier sehr eng zusammen und das gilt natürlich auch für die entsprechenden Nachrichtendienste.

noe.ORF.at: Was bedeutet Ihr Wechsel in das Abwehramt für den Posten des Militärkommandanten in Niederösterreich?

Striedinger: Der Militärkommandant von Niederösterreich ist eine Funktion, die ausschreibungspflichtig ist. Das heißt, wir werden eine ganz normale Ausschreibung durchführen. Aber es ist festgelegt, dass Brigadier Martin Jawurek das Militärkommando – das größte innerhalb des Bundesgebietes – interimistisch weiterführen wird.

noe.ORF.at: Wann könnte es einen offiziellen Nachfolger geben?

Striedinger: Ich gehe davon aus, dass wir bis Mitte des Jahres eine Entscheidung herbeiführen können, so dass dann ab Mitte des Jahres ein neuer Kommandant des Militärkommandos endgültig bestellt ist.

Das Interview führte Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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