„Persönlichkeit des Jahres“ gekürt

Das ORF-Landesstudio ehrte den 23-jährigen Rot-Kreuz-Sanitäter Robert Haas aus Hollabrunn als „Persönlichkeit des Jahres 2015“. Er hatte im Vorjahr zwei Mädchen vor dem Ertrinken gerettet und ist dabei selbst ums Leben gekommen.

„Es gibt einfach viele dramatische Ereignisse, die in unserem Land passieren und die bearbeiten wir in der Redaktion nach der Faktenlage sachlich und seriös. Aber das Schicksal von Robert Haas, das hat uns einfach wochenlang, monatelang bewegt. Deswegen sind wir in der Redaktion zur Entscheidung gekommen, ihn als Persönlichkeit des Jahres zu wählen“, sagte Benedikt Fuchs, Redakteurssprecher des ORF Niederösterreich.

Verleihung

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In der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Hollabrunn wurde der Lebensretter postum gewürdigt

Redaktion würdigte Einsatz des Lebensretters

An einem Nebenarm der Donau bei Stockerau hatte der 23-jährige Robert Haas im vergangenen Sommer zwei Mädchen vor dem Ertrinken gerettet und war dabei von einem Sog unter Wasser gezogen worden. Der Lebensretter überlebte seinen Einsatz nicht - mehr dazu in Lebensretter ertrank in Donau (noe.ORF.at; 4.7.2015)

Mit dieser Auszeichnung würdigte die Redaktion des ORF-Landesstudios Niederösterreich in der Rot-Kreuz-Bezirksstelle in Hollabrunn den Einsatz des verstorbenen Lebensretters. „Das ist eine ganz starke Wahl unserer Redaktion, weil hier postum ein junger Mann ausgezeichnet wird, der bei der Hilfe für zwei junge Mädchen, deren Leben er gerettet hat, sein Leben selbst verloren hat. Das ist wohl die höchste und größte Form der Hilfsbereitschaft“, sagte Norbert Gollinger, Landesdirektor des ORF Niederösterreich.

Grabstein

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Robert Haas überlebte am 3. Juli 2015 den Einsatz nicht, in der Rot-Kreuz-Bezirksstelle Hollabrunn errichtete man einen Gedenkstein

„Jeder zieht den Hut vor ihm“

Bewegende Worte über den toten Lebensretter kamen auch von seinen Arbeitskollegen. „Er hat es gelebt, bis zu seiner letzten Stunde. Er hat auch den zweiten unserer Leitsprüche voll inhaltlich ausgeführt: ´Wir sind da, um zu helfen´ Er war ein Vorbild. Nicht deswegen, dass man immer das Leben einbüßen muss, sondern, dass man anderen hilft“, sagte Willi Sauer, Präsident des Roten Kreuz Niederösterreich.

„Er war immer einer, der total relaxed war. Ich glaube, deshalb würde er heute sagen, ‚Seid’s nicht so betroffen. Mir geht’s gut, wir sehen uns wieder!‘ Jeder zieht den Hut vor ihm. Man kann das gar nicht in Worte fassen, was er an diesem Tag geleistet hat, das ist unbeschreiblich“, sagte Notfallsanitäterin Rebecca Hoffmann-Brandl.