Flugrettung: Ab 2017 Einsätze auch in der Nacht

Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 2 führt derzeit im Raum Krems-Gneixendorf Übungsflüge in der Nacht durch. Der Grund: Er soll 2017 als erster Notarzthubschrauber erstmals in Österreich im 24-Stunden-Betrieb verfügbar sein.

Ab Jänner 2017 soll der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 2 aus Krems-Gneixendorf Rettungseinsätze auch in der Nacht fliegen, die es bislang noch nicht gab. „Grundsätzlich sind die Hubschrauber von 6.00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit im Dienst. Das jetzige Projekt soll uns helfen, dass wir diese Dienstzeiten in die Nacht erweitern“, sagt Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung.

Der Pilot muss in der Nacht auf Sicht fliegen, daher besteht die Gefahr, dass Hindernisse wie Stromleitungen übersehen werden könnten. Damit Rettungseinsätze nun möglich werden, wird der Hubschrauber technisch adaptiert. Auch die Piloten bekommen ein neues Equipment - eine Nachtsichtbrille.

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Christophorus 2 im Nachteinsatz

Was sieht ein Hubschrauberpilot, wenn er eine Nachtsichtbrille trägt?

„Diese Brillen nutzen das Restlicht der Nacht, das kann jetzt ein natürliches Licht sein wie der Mond oder die Sterne, oder ein künstliches Licht wie etwa die Straßenbeleuchtung. Dieses Licht wird dann verwendet und stellt ein künstliches Bild dar. Und ich sehe dann wieder die ganzen Hindernisse, wie ich sie am Tag sehe“, erklärt Gerhard Brunner, Fluglehrer und Pilot.

ÖAMTC rechnet mit 500 Nachteinsätzen pro Jahr

Der Christophorus 2 wird in Österreich der erste Notarzthubschrauber sein, der 24 Stunden lang verfügbar sein wird. Der Bedarf ist gegeben: "Wir haben gemeinsam mit dem Land Niederösterreich eine Studie gemacht, die uns ermöglicht, eine Schätzung zu treffen. Wir glauben, dass wir im Jahr rund 500 Einsätze in der Nacht fliegen werden“, so Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung.

Die Umrüstung auf den Nachtbetrieb kostet etwa 75.000 Euro, hinzu kommen noch die Kosten für die Einschulungsflüge der Piloten. Das Pilotprojekt, das auf zwei Jahre angelegt ist, wird vom Land Niederösterreich und dem ÖAMTC finanziert.

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