Land sondierte Hoffnungsmarkt Iran

Der Iran gilt seit der Aufhebung der Sanktionen als Hoffnungsmarkt der heimischen Wirtschaft. Allein die niederösterreichische Wirtschaft erwartet sich in den nächsten Jahren einen gewaltigen Exportschub in den Iran.

Eine Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) unternahm eine Marktsondierungsreise in den Iran. Chancen wurden in den Bereichen Bau, Infrastruktur und Umwelttechnik gesehen. Niederösterreich hat im vergangenen Jahr Waren im Wert von 40 Millionen Euro in den Iran exportiert, in fünf Jahren sollen es 100 Millionen sein. Der Iran will Investitionen, die vor allem langfristig im eigenen Land Arbeitsplätze bringen. Dazu gehört das Engagement in der Ölindustrie, im Textilbereich und bei den Eisenbahnen.

Wirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart

Beim Besuch der niederösterreichischen Delegation wurde ein Memorandum zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit unterzeichnet, denn noch läuft das Geschäft mit dem Iran langsam an, unter anderem wegen der Probleme im Zahlungsverkehr. „Die Sanktionen sind erst vor einigen Monaten aufgehoben worden. Bis alle Systeme auch im Ausland zu arbeiten beginnen, dauert es einfach, genauso wie das Bankensystem und administrative Dinge. Da muss man auch den Leuten im Iran sagen, es braucht ein bisschen, sie müssen Geduld haben“, sagt Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.

Viele Firmen hatten bereits vor den Sanktionen rege Handelsbeziehungen mit dem Iran, etwa die Schalungsfirma Doka, die zum Amstettner Umdaschkonzern gehört. „Wir haben hier viele Jahre erfolgreich gearbeitet, mussten die Aktivitäten aufgrund der Sanktionen einstellen, haben aber einen Teil unserer Mannschaft in Dubai und Katar zwischengeparkt, die jetzt hier wieder weitermachen kann“, sagt Umdasch-Vorstand Andreas Ludwig. Noch heuer sollte der Zahlungsverkehr im Iran internationalen Standards entsprechen und damit dem Geschäft mit dem Hoffnungsmarkt nichts im Wege stehen.

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