Große Frostschäden bei Wein und Steinobst

Das zum Teil winterliche Wetter hat in Niederösterreich erstmals seit Jahren zu landesweiten Frostschäden geführt. Betroffen sind vor allem Wein und Steinobst. Österreichweit dürfte der Schaden bei mehr als 200 Millionen Euro liegen.

Insbesondere in der Wachau sind die späten Frostschäden eher ungewöhnlich. Temperaturen von bis zu minus 6 Grad hinterließen in den vergangenen Nächten auf den Terassenlagen ihre Spuren. „Es ist praktisch noch nie vorgekommen, dass in der Wachau etwas erfroren ist, und in der Wachau sind nicht nur die Marillen erfroren, sondern auch der Wein in Lagen, wo der Wein bisher sehr stabil war“, sagte Hermann Schultes, der Präsident der Landwirtschaftskammer, gegenüber noe.ORF.at.

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ORF

Im Kamptal rund um Langenlois (Bezirk Krems) müssen manche Weinbauern Ernteausfälle von bis zu 100 Prozent befürchten

30 Prozent der Weinanbauflächen betroffen

In ganz Niederösterreich dürften etwa 30 Prozent der Weinanbauflächen von den Frostschäden betroffen sein, unter anderem bei Carnuntum und im Weinviertel. Besonders dramatisch ist die Situation im Kamptal rund um Langenlois (Bezirk Krems). Dort müssen manche Weinbauern Ernteausfälle von bis zu 100 Prozent befürchten. „Die genaue Erfassung wird man ab nächster Woche machen können, wenn man auch sieht, wie viele der geschädigten Triebe wieder durchtreiben können. Die Hoffnung lebt, dass von den geschädigten Flächen nicht alles verloren ist“, sagte der Präsident des Weinbauverbandes Johannes Schmuckenschlager.

Neben dem Wein gibt es vor allem beim Steinobst, etwa bei der Marille, Schäden. Um die betroffenen Bauern finanziell zu unterstützen, gibt es laut Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) bereits Gespräche zwischen Landwirtschaftskammer und Finanzministerium: „Für versicherbare Schäden gibt es aus dem Katastrophenfond keine Hilfe. Wir haben aber gesagt, es muss Sonderlösungen geben für Betriebe, die zum Beispiel im letzten Jahr durch Hagel betroffen waren und heuer von Frost. Da muss es Sonderlösungen geben, wenn familiäre Existenzen bedroht sind.“ Der Gesamtschaden hängt vor allem davon ab, wie kalt es in den kommenden Nächten wird.

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