Matthias Stadler „überrascht“

„Es war überraschend“, sagt der Landesparteivorsitzende der SPÖ Niederösterreich und St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler zum Rücktritt von Werner Faymann. Stadler stand bis zuletzt hinter dem Bundeskanzler.

Er habe „größten Respekt“, so Stadler, der am 17. April bei der Gemeinderatswahl in St. Pölten die absolute Mehrheit der SPÖ auf knapp 60 Prozent ausbauen konnte - mehr dazu - St. Pölten: SPÖ baut „Absolute“ aus. Der scheidende Kanzler und Parteichef habe mit seinem Schritt „sehr große Verantwortung gezeigt“.

Stadler sah keinen Grund für Personaldebatte

Die Nachfolge Faymanns werde nun in den Gremien zu beraten sein, sagt Stadler gegenüber der Austria Presse Agentur. In den Ländern werden laut Stadler „in den kommenden Tagen“ Präsidien und Vorstände zusammentreten. Danach werde man mit den Ergebnissen ins Bundespräsidium und in den Bundesvorstand gehen. Stadler stellte sich nach dem schlechten Abschneiden der SPÖ beim ersten Wahlgang zur Bundespräsidentenwahl hinter Faymann. Auf dem Rathausplatz in St. Pölten sagte der Stadtchef beim Maiaufmarsch der SPÖ, dass es keinen Grund für einen Personaldebatte gebe - mehr dazu in Stadler gegen SPÖ-Personaldebatte.

Matthias Stadler

APA / Georg Hochmuth

Landesparteivorsitzender Matthias Stadler war vom Rücktritt Werner Faymanns „überrascht“

Im Gespräch mit noe.ORF.at sagt Stadler, dass nicht nur er, „sondern alle, die heute bei Werner Faymann im Bundeskanzleramt anwesend waren“, überrascht waren. Er zollte dem scheidenden Bundeskanzler „höchsten Respekt für diese Entscheidung und wie er sie getroffen hat“.

noe.orf.at: Michael Häupl wird die Partei interimistisch übernehmen. Werden Sie ihm die Unterstützung aussprechen?

Stadler: Sicherlich. Niederösterreich und Wien sind auch innerhalb der SPÖ die größten Bundesländer. Wir haben gut kooperiert und wir werden das auch in dieser schwierigeren Phase ganz sicher tun.

noe.orf.at: Als mögliche Nachfolger für Werner Faymann werden immer wieder zwei Namen genannt: Gerhard Zeiler und der Chef der ÖBB, Christian Kern. Wer ist Ihr Favorit?

Stadler: Damit werden sich die Gremien befassen. Das muss in den Landesgremien beraten werden, und das wird letztendlich im Bundesgremium, im Bundesparteipräsidium im Vorstand beraten werden. Dafür werden wir uns einige Tage Zeit nehmen müssen und dann wird es eine Entscheidung geben.

noe.orf.at: Wann rechnen Sie konkret mit einer Entscheidung, wer Kanzler wird und Häupl als Parteivorsitzender nachfolgt?

Stadler: Nach Pfingsten.

Das Gespräch mit Matthias Stadler führte Robert Friess

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