„Neue Werft“: Korneuburg plant neuen Stadtteil

„Alte Werft. Neue Ideen“: Unter dieser Überschrift will die Stadt Korneuburg unter Einbindung der Bürger Pläne für das 18 Hektar große ehemalige Werftgelände erarbeiten. Ziel sei die Entstehung eines lebendigen Stadtteils hoher Qualität.

Korneuburgs Bürgermeister Christian Gepp (ÖVP) attestierte anlässlich des Starts des Projekts dem Hafen-Areal großes Entwicklungspotenzial. Wohnen, Arbeiten, Handel, Freizeit, Gastronomie, Kultur, Dienstleistungen und öffentliche Nutzungen sollen dort Raum finden. „Wir überlassen das Schicksal der Werft nicht irgendwelchen Investoren“, betonte er.

Entwicklungsprozess mit Experten und Bürgern

Rudolf Scheuvens, Professor an der Technischen Universität Wien, vom mit dem Beteiligungsprozess betrauten Wiener Planungsbüro Raumposition sprach von einer „spannenden Aufgabe“, Perspektiven für diesen „einzigartigen“ Ort, der für viele Korneuburger mit emotionalen Erinnerungen verbunden sei, zu entwickeln. Es gelte vor allem auch, die Lage am Wasser zu nutzen. Vier ehemalige Werkhallen stehen unter Denkmalschutz.

Raumposition werde bereits vorhandene Konzepte bündeln, zum Wettbewerb der Ideen laden und mit einer Projektzeitung über das Vorhaben informieren, sagte Scheuvens. Möglichst viele, vor allem auch die Jugend Klosterneuburgs, sollen einbezogen werden. Vorgesehen ist auch ein Auftaktforum im September in der Halle 55, in der demnächst - vom 25. bis 29. Mai - ein Theater- und Musikprogramm über die Bühne geht. Im ersten Quartal 2017 soll der Planungsprozess, dessen Kosten bis 150.000 Euro beziffert wurden, abgeschlossen sein.

1993 war das Aus für die Korneuburger Werft

150 Jahre lang waren in Korneuburg Schiffe gebaut worden. Mehr als 1.000 gingen vom Stapel, darunter die „Theodor Körner“, die 1965 an die DDSG übergeben wurde, oder das an der Donau in Wien-Floridsdorf verankerte Gymnasium-Schiff. Noch 1949 zählte die Werft 1.500 Beschäftigte, 1972 wurde eine neue Halle gebaut. In den 1980er-Jahren sank der Mitarbeiterstand auf unter 700, 1991 erfolgte die Privatisierung - und 1993 das Aus.

Seit der Schließung liegt das Areal zwar einigermaßen im Dornröschenschlaf, aber nicht brach, wurde auf unterschiedliche Nutzungen wie die Schiffsanlegestelle, das jährliche Hafenfest mit rund 2.000 Besuchern und Kulturevents verwiesen. Im Vorjahr gab es in der Werft die Architekturausstellung „Stadt Land Fluss - Werft Korneuburg Reloaded“ mit Projektvorschlägen von Studenten der Technischen Universität Wien.

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