Der Hund beim Buttermachen und Wagenziehen
Mitten im großen Stadel eines Bauernhofs taucht man ein in die Geschichte von Hunden, die Menschen bei der Arbeit halfen. Museumsbetreiberin Edith Schebor hat alte Schlitten, Wagen und Hundegeschirr liebevoll zusammengetragen. Da stehen Gefährte mit alten Rädern und Deichseln in Reih und Glied: ein Wagen, mit dem Hunde Milch vom Hof zur Molkerei brachten zum Beispiel. Oft wurden die Hunde sogar alleine mit dem Wagen und den Milchkannen auf den Weg geschickt, wenn sie diesen schon gut kannten.
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Postboten, Holztransporter und Butterstampfer
In Belgien waren die Postboten mit Hundewagen unterwegs, und ein solcher originaler Wagen ist auch im Museum zu sehen. Ein anderer Wagen stammt wiederum aus der Wachau. In Weißenkirchen etwa holten Hunde das Gepäck von Sommerfrischlern vom Bahnhof. Oft führten auch Kinder mit Hundewagen vor der Schule Milch oder Brot aus, erfährt man im Museum.
Viele in Stadt und Land haben Hunde verwendet, auch weil sie billiger und vom Platzbedarf leichter zum Halten waren, als Pferde. Im oberösterreichischen Stift Schlägl waren Hunde lange in der Forstwirtschaft eingesetzt bis 1968. Sie wurden im Wald dort eingesetzt, wo Pferdefuhrwerke für den Holztransport nicht möglich waren. Hundeschlitten im Museum zeigen das.
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Edith Schebor ließ für das Museum, das sie als reine Privatinitiative führt, auch ein Arbeitsgerät zum Buttermachen nachbauen. Hunde traten damals den Butterklöppel, auf einem hölzernen, großen Laufband. Selbst im ersten Weltkrieg waren Hunde als Zugtiere an der Seite der Menschen unter zum Teil schrecklichsten Bedingungen im Einsatz.