Bundesheer: Mautern erhält Spezialkommando

Erstmals seit fast 40 Jahren soll das Bundesheer wieder gestärkt werden. Durch die von Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) angekündigte Umstrukturierung wird in Mautern das „Kommando Schnelle Einsätze“ stationiert.

Ausschlaggebend für die Reform waren die Flüchtlingskrise und der darauf folgende Assistenzeinsatz des Bundesheeres an der Grenze. Um in solchen Krisensituationen rascher reagieren zu können, werden die vier Brigaden des Heeres künftig spezialisiert. Die in Niederösterreich stationierte 3. Panzergrenadierbrigade in Mautern (Bezirk Krems) wird zum „Kommando Schnelle Einsätze“.

Kernaufgabe ist Abwehr terroristischer Bedrohungen

„Dieses Kommando wird ausgehend von den neuen Bedrohungen und Erfahrungen der letzten Jahren die Krisenreaktionskraft des Österreichischen Bundesheeres sein, für rasche Einsätze sowohl im In- als auch im Ausland“, sagt Martin Jawurek, interimistischer Militärkommandant von Niederösterreich. Dem Kommando soll künftig auch die Militärpolizei und die ABC-Abwehr in Korneuburg unterstellt sein.

Hauptaufgaben sind die Abwehr terroristischer Bedrohungen und Einsätze im städtischen Gebiet. „Wenn man sieht, wo im Ausland Anschläge stattgefunden haben, dann ist das ein sehr wahrscheinliches Einsatzszenario. Vor allem im verbauten Gebiet braucht man besondere Fähigkeiten und eine besondere Ausrüstung“, so Jawurek.

Die Strukturreform sieht aber auch eine Aufwertung der Landes-Militärkommanden vor. Sie sollen künftig wieder Grundwehrdiener ausbilden und selbst über Jägerbataillone verfügen. Das Jägerbataillon Amstetten etwa wird in Zukunft dem Militärkommando unterstellt. Dort sieht man die geplanten Änderungen positiv. „Das ist eine Aufwertung der Präsenzorganisation, der Einsatzorganisation. Für jene Soldaten, die wirklich in den Einsatz gehen, wird es raschere Abläufe geben und bessere Ausrüstung. Für das Militärkommando Niederösterreich ist es ebenfalls eine Aufwertung, weil wir wieder Truppe zugeordnet bekommen“, erläutert Martin Jawurek. Bei der Militärmusik werden die umstrittenen Kürzungen wie geplant zurückgenommen. Noch im Juli sollen in Niederösterreich 30 neue Musiker als Grundwehrdiener einrücken.

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