Landeskliniken: Spezialisierung geht weiter
Die medizinische Entwicklung in den vergangenen Jahren brachte einige Veränderungen in den Spitälern. Operationen können nun genauer geplant werden, die operativen Eingriffe werden auf ein Minimum reduziert. Darauf wurde auch in den Landeskliniken in Niederösterreich reagiert. Neben der aufrechten Akut-Versorgung wurden in allen Krankenhäusern auch Fachschwerpunkte gebildet.
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Fachschwerpunkte in den Landeskliniken
Die Akut-Versorgung wird in allen Krankenhäusern aufrecht erhalten. Die Schwerpunkte sind jedoch von Standort zu Standort verschieden.
In den vergangenen zwei Jahren wurde etwa die Geburtenstation von Baden nach Mödling verlegt. Im Gegenzug dazu wechselte die Unfallchirurgie nach Baden. In Wiener Neustadt spezialisiert man sich ebenfalls auf die Unfallchirurgie, während die Orthopädie nach Neunkirchen übersiedelte. Zwettl hat nun einen Gynäkologie-Schwerpunkt, und in Waidhofen an der Thaya entsteht eine Fachabteilung für Psychiatrie. Mit 1. Juli wird die chirurgische Abteilung in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) in eine Tagesklinik umgewandelt. Auch in Stockerau (Bezirk Korneuburg) und Korneuburg werden bis zum Jahresende noch Umstrukturierungen vorgenommen.
Versorgungssicherheit trotz Bettenreduktion
In Scheibbs, Mauer (Bezirk Amstetten) und Melk werden Bettenkapazitäten reduziert. Markus Klamminger, medizinischer Geschäftsführer der Landeskliniken, führt diese Entwicklungen auf den medizinischen Fortschritt zurück. „Durch die schonenden OP-Methoden sind die Leute einfach kürzer im Krankenhaus", sagt er. Während Patienten früher 16 oder 17 Tage nach einer Hüftoperation im Krankenhaus verbracht haben, werden sie nun schon nach einer Woche entlassen. „Und das macht es uns möglich, dass wir hier Überkapazitäten umschichten oder abbauen“, sagt Klamminger.
Landeskliniken-Holding
An der Struktur der Krankenhäuser wird sich durch die Umstrukturierungen aber nichts ändern, versichert man bei der Landeskliniken-Holding. Die derzeit 27 Klinik-Standorte sollen alle erhalten bleiben. Somit sei laut Landeskliniken-Holding auch die rasche Versorgung in Notfällen weiterhin gewährleistet.
Vorteile für Patienten und Ärzte
Durch die Schwerpunkte soll die Ausbildung und die Routine der Ärzte verbessert werden. Die neue Ausbildungsordnung der Ärzte schreibt eine gewisse Zahl an Operationen vor, die jeder Arzt während seiner Ausbildung duchführen muss. „Und die können wir nur garantieren, wenn wir schwierigere Operationen zum Beispiel an Standorten konzentrieren und die nicht wahllos übers Land verteilen“, erklärt Klamminger. Aber auch die Patienten profitieren, denn durch die größeren Zahl an Operationen, die die Ärzte durchführen, erhöht sich auch deren Routine.
Links:
- Neues Landesklinikum Baden vor Probebetrieb (noe.ORF.at; 23.6.2016)
- Spitäler kurbeln Bauwirtschaft an (noe.ORF.at; 26.3.2015)
- Klinikneubau in Mödling schreitet voran (noe.ORF.at; 3.5.2014)
- Landeskliniken Holding