Pfarrboden-Lifte: Kein Investor gefunden

Bis zuletzt wurde darum gekämpft, dass die Pfarrboden-Lifte in Annaberg (Bezirk Lilienfeld) erhalten bleiben. Wie am Freitag bekanntgegeben wurde, werden die Lifte nun aber geschlossen. Es konnte kein Investor gefunden werden.

Am gestrigen Donnerstag um 23.59 Uhr lief die Angebotsfrist, die Pfarrboden-Lifte in Annaberg um einen Euro vom Land Niederösterreich zu kaufen oder einen Käufer durch die Gemeinde zu benennen, aus. Wie nun bekanntgegeben wurde, verstrich die Frist, ohne dass ein Investor gefunden werden konnte. Damit steht fest, dass die Pfarrboden-Lifte in den nächsten Wochen rückgebaut werden.

Pfarrboden-Lifte waren nicht rentabel

„Wir wollen das Skigebiet Annaberg mittelfristig absichern. Daher ist es notwendig, unsere Kräfte zu konzentrieren und die Pfarrboden-Lifte zu schließen", sagte Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). Laut Aussendung zeigten die vergangenen fünf Wintersaisonen, dass sich die Pfarrboden-Lifte nicht wirtschaftlich führen lassen. Aufgrund der äußeren Bedingungen sei in der Wintersaison 2015/2016 der Doppelsessellift mit der Talstation auf 755 Meter Seehöhe an nur 29 Tagen in Betrieb gewesen. Außerdem, so heißt es weiter, würden die Schneesimulationen zeigen, dass sich diese Situation auch bei einem weiteren Ausbau der Beschneiungsanlage nicht ausreichend verbessern lässt.

„Es ist für Annaberg natürlich schwer, sich von einem Teil seiner Geschichte, dem Pfarrbodenlift, zu verabschieden. Nach den getroffenen Entscheidungen gilt es, gemeinsam in die Zukunft zu blicken", sagte Petra Zeh, die Bürgermeisterin von Annaberg (ÖVP). „Deshalb wird sich die Gemeinde Annaberg im Sinne des Ortes und seiner Gäste auch weiterhin bei der touristischen Umfeldentwicklung einbringen. Die intensive Mitarbeit wurde uns dabei auch von allen Betrieben zugesichert“, so die Bürgermeisterin.

Weitere Investitionen in Annaberg geplant

Während die Pfarrboden-Lifte rückgebaut werden, soll künftig verstärkt in die Annaberger Lifte investiert werden. "Wir werden jetzt mit den versprochenen Investitionen starten und die ersten baulichen Maßnahmen werden schon in den kommenden Wochen erfolgen“, erklärte Bohuslav. Gleichzeitig soll der ganzjährige Tourismus weiter forciert werden.

Laut Markus Redl, dem Geschäftsführer der Niederösterreichischen Bergbahnen-Beteiligungsges.m.b.H., geht es um eine Summe von 1,2 Millionen Euro, die in das höhergelegene Skizentrum Reidl-Lifte investiert werden soll. Unter anderem soll in Kooperation mit dem Landeskiverband Niederösterreich eine neue Trainings- und Rennstrecke hinzukommen. „Die Strecken werden in den nächsten Wochen errichtet und können bereits in der kommenden Wintersaison genutzt werden“, erklärte Redl.

Die Niederösterreichische Bergbahnen – Beteiligungsges.m.b.H., eine Tochtergesellschaft der Landeswirtschaftsagentur ecoplus, übernahm die Annaberger Liftbetriebs-Gesellschaft m.b.H. im Jahr 2011. Seitdem wurden 8 Millionen Euro in die Modernisierung des Skigebietes Annaberg investiert, heißt es. Außerdem wurde über eine gemeinsame Gesellschaft von ecoplus und JUFA um 11 Millionen Euro das JUFA Annaberg Bergerlebnis-Resort errichtet.

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