Spitalsärzte bekommen neues Gehaltsschema

Die Niederösterreichische Ärztekammer und der Zentralbetriebsrat der Landeskliniken haben mit dem Land ein „sehr gutes“ Gehaltsschema für die Spitalsärzte ausverhandelt, das im November in Kraft treten soll.

Mit dem Abschluss auf hohem, konkurrenzfähigem Niveau seien die Krankenhäuser in allen Regionen attraktive Arbeitsplätze für Ärzte, hieß es bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien. Die Novelle, mit der die teilweise deutlichen Unterschiede zu anderen Bundesländern ausgeglichen würden, sieht die Gleichstellung aller in Ausbildung stehenden Ärzte vor.

Ärztekammer: „Es geht kräftig nach oben“

„Es war uns sehr wichtig, die Ausbildung im Bundesland zu erhalten“, betonten Ronald Gallob, Vizepräsident der Ärztekammer, und Spitalsärztevertreter Josef Sattler und sprachen von einem Schema auf Wiener Niveau. „Es geht kräftig nach oben“, so Gallob.

Bisher hatte ein Turnusarzt (in Ausbildung zum Allgemeinmediziner) ein niedrigeres Gehalt als ein Assistenzarzt (in Ausbildung zum Facharzt). Sattler nannte ein einheitliches Grundgehalt, das bei 3.550 Euro brutto beginnt. Die Gefahrenzulage werde künftig in das Grundgehalt einberechnet, diese Umschichtung bedeute einen höheren Stundenlohn. Bei einer 40-Stunden-Woche würden acht Überstunden, also 35 im Monat, mit 50 Prozent Zuschlag bezahlt, ab der 36. weniger. Durchschnittlich würden 44 Wochenstunden geleistet, hieß es.

Neues Gehaltsschema soll gegen Ärztemangel helfen

Mit dem neuen Gehaltsschema sehe man sich in Niederösterreich wieder im Spitzenfeld, könne damit einem Ärztemangel entgegenwirken, und die medizinische Versorgung der Bevölkerung sei gesichert. Peter Maschat, Zentralbetriebsratsvorsitzender der NÖ Landeskliniken, freute sich darüber, dass „wir den erfolgreichen Weg der Sozialpartnerschaft fortgesetzt haben.“ Dass Verhandlungen hart seien, liege in der Natur der Sache. Diese seien auf hohem Niveau geführt worden und das Ergebnis könne sich sehen lassen.

Herzoperation in einem niederösterreichischen Krankenhaus

APA/Helmut Fohringer

Maschat hob hervor, dass sich das Land zu allen 27 Krankenhausstandorten bekenne. Die gute Besoldung sei Voraussetzung dafür, dass auch in „vielleicht nicht so attraktiven“ Gegenden keine Versorgungslücken entstehen. Das ausverhandelte Gehaltsschema sei nicht nur attraktiv, sondern auch transparent und nachvollziehbar: „Das kann sich jeder im Internet anschauen.“ Die Novelle sollte im Oktober den Landtag passieren und mit 1. November gelten.

Laut Statistik hatte die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte in den niederösterreichischen Landeskliniken im vergangenen Sommer mit 3.783 einen Tiefpunkt erreicht. Derzeit steige die Zahl der Anstellungen wieder an. Aktuell arbeiten 3.854 Ärztinnen und Ärzte in den niederösterreichischen Landeskliniken. 1.550 davon absolvieren ihre Ausbildung. Der Frauenanteil liegt bei rund 46 Prozent.

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