1.200 Feuerwehrleute erneut im Unwettereinsatz

In den Bezirken Melk und St. Pölten hat es in der Nacht auf Donnerstag zum zweiten Mal in einer Woche schwere Unwetter gegeben. Die Feuerwehr rückte zu fast 180 Einsätzen aus. 1.200 Feuerwehrleute waren stundenlang im Großeinsatz.

In den beiden Bezirken wurden etwa 150 Keller überflutet. Dutzende Garagen und Straßenunterführungen sowie Schulen und Firmen standen in der Nacht bis zu 1,5 Meter unter Wasser, berichtete das Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich. Durch die Unwetter wurden auch zahlreiche Bäume entwurzelt und krachten auf Strom- und Telefonleitungen. „Die Unwetter waren wieder derart heftig, dass 1.200 Feuerwehrleute aufgeboten werden mussten“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Im Bezirk St. Pölten wurden die Feuerwehren zu insgesamt 86 Notfällen alarmiert. Besonders betroffen waren die Gemeinden Kasten, Böheimkirchen, Neulengbach, Pyhra-Markt, Michelbach und Kirchstetten. In Pyhra-Markt waren die Straßen nach dem nächtlichen Unwetter so verschlammt, dass selbst die Feuerwehr Mühe hatte, zu den Einsatzorten zu gelangen. In der Stadt St. Pölten wurde unter anderem der Landhaustunnel überflutet und musste bis in die Morgenstunden für den Verkehr gesperrt werden. Im Stadtteil Spratzern wurde ein Trafo überflutet, was zu einem Stromausfall auf dem ASFINAG-Betriebsgelände sowie in einer benachbarten Siedlung führte.

Viele Bewohner zum zweiten Mal betroffen

Bei vielen Betroffenen mussten schon zum zweiten Mal in nur eine Woche die Keller ausgepumpt werden. Schon in der Nacht auf Dienstag waren die Feuerwehren in den Bezirken Melk und St. Pölten nämlich wegen Unwettern im Dauereinsatz - mehr dazu in 320 Unwettereinsätze für Feuerwehren (noe.ORF.at; 26.7.2016).

Unwetter

Einsatzdoku / Dominik Pongracic

Im Bezirk St. Pölten traten dutzende Bächer über die Ufer, Straßen wurden vermurt und verschlammt

Für viele Betroffene dürfte die Situation deshalb besonders schlimm sein. Viele Anrufer bei der Feuerwehr seien bereits am Telefon in Tränen ausgebrochen, berichtete Resperger. „Ich bin im Bett gelegen, es hat geschüttet und geschüttet, und weil wir erst am Montag geschwommen sind, hat mich das nervös gemacht. Ich bin runtergelaufen, und da hat es schon beim Tor das Wasser hineingedrückt“, so ein Betroffener aus Furth.

Bezirk Melk erneut schwer getroffen

Im Bezirk Melk gingen vor allem in den Gemeinden Krummnußbaum, Pöchlarn, Golling, Matzleinsdorf und Yspertal schwere Unwetter nieder. Hier waren 35 Feuerwehren mit etwa 500 Mitgliedern in der Nacht im Einsatz. In Weins-Ysperdorf sorgte ein Vermurung dafür, dass die L7275 bis zu 1,5 Meter hoch mit Schlamm überzogen wurde.

In Krummnußbaum war die Feuerwehr stundenlang bei der Volks- und Hauptschule im Einsatz, wo die Hackschnitzelheizung überflutet wurde. „Man kann davon ausgehen, dass die Anlage schwer beschädigt ist“, sagte Resperger. Ebenfalls in Krummnußbaum wurden drei Straßenunterführungen überflutet, wobei in einer Unterführung ein Auto in den Fluten eingeschlossen wurde. Der Lenker konnte sich selbst in Sicherheit bringen.

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Hunderte Einsätze nach Unwettern

Sinntflutartiger Regen sorgte in der Nacht für zahlreiche Überflutungen. Häuser standen unter Wasser, Straßen waren teilweise unpassierbar.

Nach ersten Informationen des Landesfeuerwehrkommandos dürfte bei den nächtlichen Unwettern zumindest niemand verletzt worden sein. Die Aufräumarbeiten werden laut Resperger aber voraussichtlich den ganzen Donnerstag andauern.

Schwere Unwetter auch in Oberösterreich

Nicht nur in Niederösterreich gingen in der Nacht schwere Unwetter nieder, auch in Oberösterreichen waren weit mehr als 1.000 Feuerwehrleute im Dauereinsatz - mehr dazu in Erneut Gewitter und Überschwemmungen (ooe.ORF.at; 28.7.2016).

In Salzburg mussten ebenfalls zahlreiche Keller ausgepumpt werden. Hier gingen vor allem im Flachgau, Pongau und Pinzgau schwere Unwetter nieder - mehr dazu in Feuerwehren beseitigen Unwetterschäden (salzburg.ORF.at; 28.7.2016).

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