Michael Haneke erhält GLOBART Award 2016

Der Filmemacher und Oscarpreisträger Michael Haneke ist Preisträger des heurigen GLOBART Award. „Wirklichkeit(en)“ ist der Titel der Globeart Academy, die von 22. bis 25. September im Kloster Und in Krems stattfindet.

Er lenke „in seinen Filmen unseren Blick meisterhaft auf Wirklichkeiten, die uns umgeben. Er zeigt unvergleichlich subtil und kompromisslos Realitäten auf“, heißt es in einer Aussendung. Die Auszeichnung der „Denkwerkstatt für Zukunftsthemen“, die am 22. September im Klangraum Krems verliehen wird, nimmt nicht nur die künstlerische Arbeit, sondern auch „deren gesellschaftspolitische Dimension“ in den Blick. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Lord Yehudi Menuhin, Hans Küng, Vaclav Havel, Ernesto Cardenal, Riccardo Muti, Freda Meissner-Blau, Jose Antonio Abreu sowie im Vorjahr Tino Sehgal.

Haneke

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Vielfach ausgezeichneter Filmregisseur

Der Regisseur, Drehbuchautor und Oscar-Preisträger Michael Haneke („Das weiße Band“, „Amour“, „Funny Games“) hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Haneke, der am 23. März 1942 geboren wurde, wuchs in Wiener Neustadt als Sohn der österreichischen Schauspielerin Beatrix von Degenschild und des Düsseldorfer Regisseurs und Schauspielers Fritz Haneke auf.

Er versuchte sich neben dem Studium der Philosophie und Psychologie in Wien zunächst als Autor sowie Film- und Literaturkritiker, 1967 bis 1971 arbeitete er Redakteur und Fernsehspieldramaturg beim Südwestfunk in Baden-Baden. In dieser Zeit entstand sein erstes Drehbuch „Wochenende". 1973 entstand sein erster Fernsehfilm, "...und was kommt danach? (After Liverpool)“. Es folgten TV-Filme nach Vorlagen von Ingeborg Bachmann, Peter Rosei und Franz Kafka.

Der Regisseur des Filmes "Amour",  Michael Haneke, mit seinem Oscar

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Der Regisseur des Filmes „Amour“, Michael Haneke, mit seinem Oscar

Debüt als Bühnenregisseur in den 70er Jahren

Anfang der 70er Jahre debütierte Haneke als Bühnenregisseur am Stadttheater Baden-Baden mit „Ganze Tage in den Bäumen“ von Marguerite Duras. Es folgten Theaterinszenierungen in Darmstadt, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, Hamburg, München und Wien. 2006 gab er exakt an Mozarts 250. Geburtstag an der Pariser Oper sein Debüt als Opernregisseur.

An seiner modernen Inszenierung von „Don Giovanni“ spaltete er das Publikum. Eine Inszenierung von Mozarts „Cosi fan tutte“ war ursprünglich für New York geplant, soll nun jedoch im kommenden Jahr bei Gerard Mortier in Madrid stattfinden. Privat ist der Regisseur seit 1983 mit seiner Frau Susanne liiert, er ist Vater eines Sohnes (*1965). An der Wiener Filmakademie lehrt Haneke seit 2002 als Professor für das Fach Regie.

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