Brotteig aus dem Waldviertel für Nigeria

Am meisten hilft man Menschen oft, indem man ihnen zeigt, wie sie sich selbst helfen können. Das haben sich auch zwei Waldviertler gedacht: Sie wollen in Nigeria die Menschen dabei unterstützen, selbst ihr eigenes Brot zu backen.

Der Bäckermeister Friedrich Potocnik aus Burgerwiesen bei Altenburg (Bezirk Horn) setzte bereits mit der Entwicklung des in Wien so beliebten Joseph Brots auf das Backen nach alter Tradition mit Sauerteig und mit Vorteigen, das kam ihm bei der Entwicklung des Brots für Nigeria auch zugute.

Zum Projekt holte ihn Peter Dyk, dessen Unternehmen in Raabs an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya) Mühlen für Entwicklungsländer produziert, die in Programmen zur Ernährungssicherung eingesetzt werden. „Jetzt versucht man wieder, selber im Land genug Getreide zu produzieren. Dieses Getreide vermahlen wir dann in Nigeria mit unseren Mühlen auf Standorten, die übers ganze Land verteilt sind", erklärt Dyk. Zum Weizenmehl will man vor allem Cassavamehl mischen, weil es günstig aus der nährstoffreichen Cassavawurzel hergestellt werden kann. In Raabs an der Thaya wird gerade eine Anlage dafür entwickelt.

Brot

ORF

Wie man aber das Weizenmehl mit diesem Mehl verarbeitet, um Brot backen zu können, musste erst noch herausgefunden werden: „Ich bin an Herrn Potocnik herangetreten, und habe ihn gebeten, ein Brot zu entwickeln, das sehr wohlschmeckend ist, das aber auch in den ländlichen Gegenden leicht produziert werden kann.“

Ziel: Hilfe zur Selbsthilfe in Nigeria

Bäckermeister Potocnik nahm die Herausforderung an und entwickelte aus dem in Nigeria verfügbaren eher schlechten Weizenmehl und dem Stärkemehl der Cassavawurzel ein Brot. „Ich habe mehrere Versuche gestartet. Zuerst war der Teig ein bisschen zu weich, der zweite Versuch war schon sehr annehmbar, beim dritten Versuch hat Peter ‚Super!‘ gesagt, weil andere Institute wesentlich länger daran gearbeitet haben. Und dann ist ein UNHCR-Vertreter zu uns gekommen, wollte das Brot kosten – und er war hellauf begeistert“, erzählt Friedrich Potocnik stolz.

Brot für Afrika, mit Technologie aus Niederösterreich und Verarbeitung nach alter Tradition - so soll ressourcensparend und mit den günstigen Produkten, die Nigeria zu bieten hat, jedem ermöglicht werden, Brot zu backen.