24-Stunden-Betreuung immer gefragter

Vor neun Jahren wurde die 24-Stunden-Betreuung von pflegebedürftigen Menschen eingeführt. Während seither die Wartezeit auf einen Pflegeplatz gesunken ist, wird der Bedarf an mobiler Pflege und 24-Stunden-Betreuung mehr.

Seit Einführung der 24-Stunden-Betreuung ist der Zulauf zu den Pflegeheimen nicht mehr so stark wie früher. Der positive Aspekt: Die Wartezeiten auf einen Pflegeplatz sind kürzer, sagt Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP): „Bei den Pflegeheimen bedeutet das, dass wir diejenigen sehr gut bedienen können, die akut einen Pflegeplatz im stationären Bereich brauchen. Wir haben wenige Tage Vorlaufzeit und das bedeutet, dass wir den Ausbau nicht so sehr forcieren müssen, wie wir das vor fünf Jahren noch gedacht haben.“

Verweildauer in Heimen wird kürzer

Das Angebot in Pflegeheimen veränderte sich in den vergangenen Jahren zunehmend - Intensivpflege, Hospiz- und Palliativbetreuung nehmen zu, so Otto Huber, Leiter der Abteilung Landesheime beim Land Niederösterreich: „Die Verweildauer wird kürzer. Was seit wenigen Jahren vermehrt in Anspruch genommen wird, ist das teilstationäre Angebot, also die Überganspflege.“

Auf den sich ändernden Bedarf müssen auch die Anbieter mobiler Pflege reagieren und ihr Angebot entsprechend anpassen. Konkret ist der Bedarf an diplomierten Krankenpflegern für die medizinische Pflege gestiegen: „Man kann durchaus sagen, dass es viele Kunden gibt, die eine 24-Stunden-Betreuung zuhause haben und dann zusätzlich - vor allem medizinische - Hauskrankenpflege in Anspruch nehmen“, erklärt die Präsidentin des Hilfswerks, Michaela Hinterholzer. Hingegen übernimmt die 24-Stunden-Betreuung Aufgaben wie Kochen und Körperpflege.

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Pflege im Wandel der Zeit

„NÖ heute“-Moderator Robert Ziegler spricht mit Martin Kräftner von der Patientenanwaltschaft über den geänderten Pflegebedarf.

Auch die Zahlen der Abteilung Landespflegheime zeigen den Wandel im Bereich der Pflege: Die Zahl der Pflegeheimplätze stieg von 2008 auf 2016 von 8.381 auf 9.196, das Angebot der mobilen Pflege nehmen aktuell 16.147 Menschen in Anspruch, vor acht Jahren waren es 14.922. Am deutlichsten ist der Anstieg bei der 24-Stunden-Betreuung: Wurden 2008 noch 2.273 Menschen betreut, sind es aktuell bereits 8.800. Um den Bedarf für die Zukunft abschätzen zu können, wird derzeit die Entwicklung am Pflegesektor wissenschaftlich untersucht.

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