Autoreifen aus Löwenzahn

Der Reifenhersteller Continental hat in seiner Niederlassung in Wr. Neudorf (Bezirk Mödling) Autoreifen aus Löwenzahn entwickelt. Ziel ist es, in Serie zu produzieren und die Anbaugebiete für Naturkautschuk zu entlasten.

Konkret werden die Laufstreifen der Reifen aus Kautschuk der Löwenzahnwurzel gefertigt. Dieses Material wird als „Taraxagum“ bezeichnet. Auf Testgeländen in Schwedisch-Lappland und in Niedersachsen wurden die Reifen erfolgreich getestet, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens.

„Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit zusammen mit dem Fraunhofer Institut sind jetzt die ersten Löwenzahn-Reifen auf der Straße. Um aussagekräftige Testergebnisse zu gewinnen, haben wir uns für den Bau von Pkw-Winterreifen entschieden, die einen besonders hohen Naturkautschuk-Anteil haben“, so Continental-Vorstands-Mitglied Nikolai Setzer.

Reifen aus Löwenzahn-Kautschuk

Semperit Reifen GesmbH

Äußerlich sieht man als Laie keinen Unterschied zu einem herkömmlichen Reifen.

Abhängigkeit von Preisschwankungen reduzieren

Ziel sei es, die Reifen mit Löwenzahn-Kautschuk in den kommenden fünf bis zehn Jahren zu Serienprodukten weiter zu entwickeln, so Setzer weiter. Als langfristiges Ziel will man eine ökologisch, wirtschaftlich und sozial sinnvolle Lösung für die steigende Nachfrage nach Naturkautschuk finden.

Die Anbaugebiete für den traditionellen Kautschukbaum in den Tropen sollen durch die Verwendung von Löwenzahn-Kautschuk entlastet werden, heißt es aus dem Unternehmen. Außerdem soll die Abhängigkeit von den Preisschwankungen an den Rohstoffbörsen für Naturkautschuk reduziert werden, wird betont. Der Löwenzahn soll auf bisher ungenutzten Flächen in Europa angebaut werden. Durch die Nähe zu den Reifenwerken könne so der Logistikaufwand niedrig gehalten werden. Das würde langfristig auch die Umweltbelastung reduzieren, so Setzer.

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