Rettungsvertrag nun auch mit Südböhmen

Niederösterreich hat mit Südböhmen am Mittwoch einen grenzüberschreitenden Rettungsvertrag unterzeichnet. Damit kann ungeachtet der Staatsgrenze jenes Rettungsteam ausrücken, das am schnellsten den Einsatzort erreicht.

Das Land Niederösterreich hatte erst vor knapp zwei Wochen einen grenzüberschreitenden Rettungsvertrag mit Südmähren unterzeichnet, nun gibt es eine entsprechende Kooperation auch mit Südböhmen. In den Regionen sind sowohl grenzüberschreitende Einsätze am Boden als auch in der Luft - mit Notarzthubschraubern - möglich.

Einsatzleitsysteme sind verbunden

Bei der Alarmierung wird bereits eng zusammengearbeitet: Das tschechische Einsatzleitsystem ist mit dem von Notruf Niederösterreich verbunden. „Sowohl der tschechische Rettungsdienst kann die österreichischen Rettungskräfte alarmieren, als auch umgekehrt“, sagt Christoph Chwojka, Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich. „Das ist so, als ob man einen Einsatz in der Heimat hat, nur eben auf der anderen Seite der Grenze.“ Mögliche Sprachbarrieren bei einem Einsatz werden via Dolmetsch überbrückt. Die Leitstellen haben die Möglichkeit, jederzeit einen Dolmetscher hinzuzuschalten.

Rettung Vertrag Tschechien

ORF

In Niederösterreich und Südböhmen wird nun - ungeachtet der Staatsgrenze - jenes Rettungsteam alarmiert, das am schnellsten den Einsatzort erreicht.

„Wir wünschen uns natürlich, dass wenige grenzüberschreitende Rettungseinsätze stattfinden. Aber das Leben ist anders, deshalb wollen wir, dass verletzte Personen so schnell wie möglich Hilfe bekommen“, sagte der Kreishauptmann von Südböhmen, Jiří Zimola, bei der Vertragsunterzeichnung am Mittwoch in der tschechischen Stadt Budweis. „Ich glaube schon, dass wir mit diesem Vertrag einen weiteren Höhepunkt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gesetzt haben“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). „Bei den Verträgen, die wir bis jetzt geschlossen haben oder wo wir in der Umsetzung sind, ging es immer darum, gegen Naturkatastrophen und auf sonstigen Ebenen zusammenzuarbeiten. Aber bei diesem Vertrag geht es darum, dass wir grenzüberschreitend sogar Leben retten können“, so Pröll.

Vor allem für die Bezirkshauptstadt Gmünd hat der am Mittwoch unterzeichnete Rettungsvertrag eine besondere Bedeutung, ist doch Gmünd mit der tschechischen Grenzstadt České Velenice bereits sehr eng zusammengewachsen. Außerdem werden im Landesklinikum Gmünd bereits seit 2013 tschechische Patienten behandelt, denn das nächstgelegene Krankenhaus von Gmünd auf tschechischer Seite ist 60 Kilometer entfernt.

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