Internationale Spitalskooperation wird verstärkt

Niederösterreich baut im Gesundheitsbereich seine Kooperation mit den Nachbarländern aus. Am Montag war der belgische Gesundheitsminister bei einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch im Krankenhaus Melk zu Gast.

In Belgien kann man auf eine 40-jährige Erfahrung zurückblicken, was die grenzüberschreitende Zusammenarbeit betrifft. Deshalb gibt es schon seit Jahren engen Kontakt Niederösterreichs zum belgischen Gesundheitsminister. „Die deutschsprachige Region in Belgien hat drei Nachbarn – Deutschland, die Niederlande und Luxemburg. Sie ist seit Jahrzehnten gewohnt, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, vor allem auch im Gesundheitsbereich“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

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ORF

Johanna Mikl-Leitner (r.) und Antonios Antoniades (M.) beim Besuch des Klinikums Melk

Die belgischen Erfahrungen zeigen, dass der Wille allein oft nicht für eine erfolgreiche Zusammenarbeit genügt: „Ob das die Arbeitsgesetzgebung ist oder auch die Gesundheitsversorgung, unterschiedliche Gesetzgebung, unterschiedliche Zuständigkeiten, und dann kann es manchmal an Kleinigkeiten hapern“, so Antonios Antoniades, Belgiens Gesundheits- und Sozialminister.

In Melk ist Zentrum für Endometriose geplant

Niederösterreich will seine Zusammenarbeit mit Tschechien massiv ausbauen. Nach dem Pilotprojekt für die ambulante Versorgung tschechischer Patienten im Krankenhaus Gmünd ist jetzt unter anderem ein Zentrum für Endometriose am Krankenhaus Melk geplant.

Jede zehnte Frau leidet an dieser schmerzhaften Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut, die oft spät erkannt wird. Ein zertifiziertes Zentrum für Endometriose gibt es in Niederösterreich bisher nicht, es soll jetzt - in Kooperation mit dem Krankenhaus Znaim in Tschechien - im Landesklinikum Melk aufgebaut werden.

Der Erfahrungsaustausch mit Belgien ist aber nicht nur einseitig, denn auch Niederösterreich hat mittlerweile einiges an Wissen weiterzugeben. Die Strategie Niederösterreichs, die Gesundheitsversorgung auch in Grenznähe zu verbessern, wird von der Weltgesundheitsorganisaton als Best-Practice-Beispiel angeführt.

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