Grandhotel Panhans war ohne Strom

Im Grandhotel Panhans am Semmering (Bezirk Neunkirchen) sind am Donnerstag vorübergehend die Lichter ausgegangen. Wegen nicht bezahlter Rechnungen wurde der Strom abgedreht. Die Panhans-Zukunft ist ungewiss.

Sie scheint eine unendliche Geschichte zu sein, die Entwicklung des traditionellen Grandhotel Panhans am Semmering. Im Jahr 2013 wurde das damals in die Insolvenz geschlitterte Hotel von einer schweizer-ukrainischen Gruppe gekauft - mehr dazu in Hotel Panhans an Schweizer verkauft (noe.ORF.at; 9.9.2013). Die Panhans-Gruppe befand sich dann weiter auf Einkaufstour - mehr dazu in Panhans-Gruppe weiter auf Einkaufstour (noe.ORF.at; 4.9.2015).

Grandhotel Panhans

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Mahnungen und „viele Gespräche“ ohne Ergebnis

Jedoch scheint die finanzielle Situation heutzutage nicht gerade rosig zu sein. Denn die Panhans-Gruppe mit ihren vier Hotels und den Bergbahnen hat offenbar monatelang ihre Energiekosten nicht bezahlt und Außenstände im sechsstelligen Euro-Bereich angehäuft. Deshalb kam es Donnerstagfrüh zu einer Stromabschaltung durch den niederösterreichischen Energieversorger (EVN).

Die Bergbahnen seien nicht betroffen gewesen. Laut dem EVN-Sprecher, Stefan Zach, wurde die Stromversorgung nach knapp fünf Stunden wieder aktiviert. Die Panhans Holding Group hatte dem Sprecher zufolge „reagiert“. Ab kommender Woche sollen Gespräche mit der Geschäftsführung stattfinden, „um zu einer nachhaltigen Lösung zu kommen“.

Hotel Panhans, Luftaufnahme

Hotel Panhans

Die sonnigen Tage des Grandhotels sind offenbar schon lange vorbei

Einer Abschaltung gehen Zach zufolge nicht nur Mahnvorgänge voraus. Es gebe zudem „viele Gespräche“. Nur wenn es zu keiner Einigung komme, „müssen wir auch zum Schutz aller anderen Kunden Abschaltungen vornehmen“. Diesbezüglich gebe es auch einen „engen gesetzlichen Rahmen“. Zach sprach von einer „niedrigen dreistelligen Anzahl im Jahr, wo wir auch länger abschalten müssen“.

Hotelbetreiber sprechen von „Missverständnis“

Ein Missverständnis habe zu den offenen Rechnungen geführt, sagen die Hotelbetreiber gegenüber noe.ORF.at. Dieses Missverständnis sei nun aufgeklärt, die Rechnungen seien bezahlt und im Panhans fließt wieder Strom. Auf die negativen Schlagzeilen hätte man dennoch gerne verzichtet, sagt der Semmeringer Bürgermeister Horst Schröttner (ÖVP). „Der Gemeinde schadet es auf alle Fälle und ich glaube, der Semmering hat es sich nicht verdient, diese Schlagzeilen, die eigentlich ins Negative gehen“, so der Bürgermeister.

Nun hofft man, dass der Panhans-Gruppe, die auch die Bergbahnen betreibt, nicht neuerlich der Strom abgedreht wird und der Skiweltcup Ende Dezember stattfindet, sagt Organisator Franz Steiner. „Es ist schon so viel passiert auf der ganzen Welt. Es gibt noch viel schlimmere Sachen als ein bisschen Strom abdrehen. Also für mich ist er momentan nicht in Gefahr und wir arbeiten mit zig Leuten daran und sehen das positiv, dass das stattfinden wird.“

Investitionen von 56 Millionen Euro versprochen

Die Panhans Holding Group hatte Anfang 2014 angekündigt, mit Investitionen von 56 Millionen Euro massiv am Semmering einzusteigen. Allein 38 Millionen sollten laut damaligen Angaben von Geschäftsführer Viktor Babushchak in die Optimierung der - neben vier Hotels - zur Gänze übernommenen Bergbahnen fließen,18 Millionen in die Renovierung des traditionsreichen Panhans. Eigentümerin der Panhans Holding Group ist die Schweizer Renco Invest AG mit Sitz im Kanton Schwyz.

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