Bergrettung bekommt Defibrillatoren

Die niederösterreichische Bergrettung hat alle 30 Ortsstellen mit tragbaren Defibrillatoren ausgerüstet. Die Ortsstellen verfügen nun über einen sogenannten „Automatisierten Externen Defibrillator“ (AED).

„So ein mobiles Gerät ist Standardausrüstung für einen modernen Rettungsdienst“, sagt Alexander Egger von der Bergrettung Niederösterreich-Wien. Der Mediziner sieht in dieser Aktion einen „wegweisenden Schritt im Sinne einer fortschreitenden Professionalisierung der Tätigkeit der über 1.300 Bergretterinnen und Bergretter in Niederösterreich und Wien“.

Mit einer Größe von dreizehn mal dreizehn Zentimetern und einem Gewicht von 490 Gramm passt das Gerät in jeden Einsatzrucksack. Laut Bergrettung steigt mit derartigen Geräten der Versorgungsstandard im urbanen Umfeld. Nun wird auch im alpinen Gelände nachgebessert.

mobile Defibrillatoren für Bergrettung

ÖBRD NÖ/W

Der mobile Defibrillator

Immer mehr Herz-Kreislauf-Erkrankungen

„Die Wanderer werden älter, die alpinen Regionen durch die touristische Erschließung immer einfacher zu erreichen“, so Egger. „Somit ist der Bergrettungsdienst vermehrt mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen konfrontiert“. Eine rasche Herz-Lungen-Wiederbelebung und frühzeitige Defibrillation könne das Überleben eines Kreislaufstillstandes wesentlich verbessern. Laut Statistik Austria waren Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems mit 37,9 Prozent bei den Männern und 47,4 Prozent bei den Frauen die Haupt-Todesursachen im vergangenen Jahr.

Wichtig für den Ersthelfer sind das rasche Erkennen eines Kreislaufstillstandes und die umgehende Einleitung von Wiederbelebungsmaßnahmen, also die sogenannte Laien-Reanimation. Derzeit sind etwa 40 Prozent aller aktiven Bergretterinnen und Bergretter bereits auf die AED eingeschult. Nächstes Jahr erhalten alle aktiven Bergrettungsmitglieder diese Einschulung sowie eine Auffrischung in der Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen.

Bergrettung empfiehlt Erste Hilfe-Auffrischungskurs

Grundsätzlich empfiehlt die Bergrettung jedem, der sich im alpinen Gelände bewegt, einen Erste Hilfe-Auffrischungskurs zu besuchen und die notwendige Grundausrüstung in der Rucksackapotheke mitzuführen. „Wir hoffen, dass die Maßnahme der Bergrettung Nachahmer findet. Wir wünschen uns, dass mittelfristig auf jeder Berghütte bzw. Bergstation ein für den Rucksack tauglicher Defi vorhanden ist", sagt Landesleiterstellvertreter Thomas Prigl. Zumindest die Bergrettungshütten in den Einsatzgebieten sind nun versorgt. Dazu gehört der komplette Niederösterreichische Voralpenraum vom Wechsel über den Tirolerkogel bis zum Hochkar und die Wachau.

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