2.837 Skelette bei Domplatz-Grabungen gefunden

Seit dem Jahr 2010 laufen am Domplatz St. Pölten archäologische Grabungen und auch in diesem Jahre wurden wieder zahlreiche menschliche Skelette gefunden - insgesamt 2.837. Die Stadt zieht jetzt eine Bilanz.

Die Überreste von 2.837 Menschen wurden allein in diesem Jahr bei den archäologischen Grabungen am Domplatz St. Pölten. Seit 2010, dem Start der Grabungen, sind 12.679 Individuen freigelegt worden. Fast alle Funde wurden anthropologisch untersucht, heißt es von Seiten der Stadt.

Etwa 730 Tonnen Erdmaterial wurden in diesem Jahr mit Schaufeln, Pinseln und Kellen ausgegraben. Das Fundmaterial füllt etwa 81 Kartons, die schätzungsweise mehr als 23.000 Einzelstücke enthalten. Darüber hinaus wurden 197 Münzen gefunden. Auch die Überreste von römischen Bauten wurden von den Archäologen freigelegt. Etwa fünf nebeneinanderliegende, mit Fußbodenheizung ausgestattete Räume, wurden gefunden. Mehr als 29.000 Fotos dokumentieren die aktuellen Funde.

„Die archäologische Grabungssaison 2016 bezeugt erneut, dass das heutige Stadtgebiet von St. Pölten seit Sesshaftwerdung des Menschen immer ideale Lebensbedingungen bot“, sagt Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ). Durch den anhaltenden Bauboom in St. Pölten führte man auch im heurigen Jahr zahlreiche archäologische Maßnahmen durch. Das Spektrum reicht von Künettenbeobachtungen bis hin zu richtigen archäologischen Grabungen im Vorfeld verschiedener Bauvorhaben. Stadtarchäologe Ronald Risy und Bürgermeister Stadler ziehen eine positive Bilanz.

Neue frühmittelalterliche Funde in Pottenbrunn

Der Schwerpunkt der Arbeiten der Archäologen lag auch in diesem Jahr wieder am Domplatz - mehr dazu in Domplatz-Grabungen: 1.970 Skelette gefunden (noe.ORF.at; 22.9.2016). Doch auch in Pottenbrunn wurden bisher unbekannte frühmittealterliche Siedlungen aus dem siebenten und beginnenden achten Jahrhundert nach Christus gefunden. Ein kleines spätbronzezeitliches Gräberfeld sowie die Nutzungszone eines römischen landwirtschaftlichen Betriebs und spätmittelalterliche Hamsterfallen wurden in der Nähe des Krankenhauses entdeckt.

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