Weiterhin Diskussionen um Rettungsgasse

Die Rettungsgasse wurde 2012 auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen eingeführt. Die Einsatzkräfte waren deshalb aber bei Unfällen nicht immer schneller vor Ort. Die Südautobahn (A2) ist etwa eine Herausforderung.

Alle Fahrzeuge auf der linken Fahrspur fahren nach links, alle anderen weichen eine Spur nach rechts bis auf den Pannenstreifen aus: In der Theorie klingt die Rettungsgasse einfach, in der Praxis gibt es aber auch fünf Jahre nach der Einführung noch Herausforderungen. „Einige verwenden die Rettungsgasse eher als Beschleunigungsstreifen und überholen alle“, sagt ein Autofahrer.

Rettungsgasse im Winter

ORF/ Otto Stangel

In sechs von zehn Fällen funktioniert die Rettungsgasse laut ASFINAG

Die ASFINAG hat auf die anfänglichen Probleme reagiert und die Information für die Autofahrer erhöht. Heute würde die Rettungsgasse deshalb in sechs von zehn Fällen gut oder sehr gut funktionieren. Der ÖAMTC spricht ebenfalls von Einzelfällen, in denen es zu Problemen kommt.

Feuerwehr: „Zufahrten weitaus problematischer“

Allerdings gilt noch immer: Je mehr Fahrspuren, umso seltener funktioniert die Rettungsgasse, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: „Aus den Rückmeldungen der Feuerwehren wissen wir, dass die Zufahrten weitaus problematischer geworden sind.“ Das Problem sei, dass ausländische Lkw disziplinlos in die Rettungsgasse fahren und sie damit komplett verstopfen. Eine besondere Herausforderung in Niederösterreich sei etwa der vierspurige Abschnitt auf der Südautobahn (A2).

Rettungsgasse

APA/Martin Hirsch

Fahrzeuglenker, die von der Polizei erwischt werden, werden zwar immer wieder gestraft. Doch die Verkehrssünder zu erwischen, sei schwierig, erklärt der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Ferdinand Zuser, denn „prioritär ist natürlich die Hilfeleistung an der Unfallstelle selbst.“ Erst danach würden bei Problemen mit der Rettungsgasse weitere Streifen alarmiert.

Rotes Kreuz: „System beibehalten“

Das Rote Kreuz Niederösterreich sieht die Entwicklung ganz ähnlich. Laut Landesrettungskommandant Werner Kraut sei es nun aber wichtig, „bei diesem System zu bleiben und konsequent auf das richtige Verhalten zu setzen.“ Die ASFINAG bereitet deshalb gerade neue Informationstransparente auf Deutsch und Englisch vor, damit die Einsatzkräfte künftig, wie eigentlich geplant, schneller zum Einsatzort gelangen können.

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