Neue Bilder zur „Tragödie von Mayerling“

Unter dem Buchtitel „Mayerling 1889. Ein Mythos entsteht“ werden die historischen Hintergründe zum Tod von Thronfolger Rudolf und Mary Vetsera aufgearbeitet. Auch finden sich darin Bilder, die jetzt zum ersten Mal veröffentlicht wurden.

Der Tod von Kronprinz Rudolph und Mary Vetsera, seiner Geliebten, am 30. Jänner 1889 ging als „Tragödie von Mayerling“ in die Geschichte ein. Nach deren Tod hatte Franz Joseph das Jagdschloss Mayerling im Bezirk Baden noch im selben Jahr, am damaligen 9. Oktober, in ein Kloster umwandeln lassen, in dem seitdem Karmelitinnen leben. Der „Mythos Mayerling“ zieht nach wie vor Besucher aus aller Welt an.

Auf knapp 130 Seiten trug der Historiker Hannes Etzlstorfer nun alle Fakten und Hintergründe zur Tragödie zusammen. Unter anderem soll es zusätzliche Informationen zur Ausstellung im Karmel Mayerling bieten. „Es ist nur der Versuch in dem Buch, diese Ausstellung abzubilden und alle Fakten auf den Tisch zu legen, die bekannt sind. Das besondere liegt darin, dass wir erstmals alle Abschiedsbriefe der Mary Vetersa, die in dieser Form noch nicht vorliegen, jetzt in Buchform haben“, so Etzlstorfer gegenüber noe.ORF.at.

Mayerling Buch

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Werk zeigt „geschichtliche Realität“

Die Abschiedsbriefe von Mary Vetsera wurden in einem Depot einer Wiener Bank vor ein paar Jahren gefunden, Faksimile-Kopien davon befinden sich im Karmel Mayerling. Sie belegen, dass Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera gemeinsam Selbstmord begehen wollten. Bei dem Fund tauchten ebenfalls weitere Bilder von Mary Vetsera auf. Sie waren bisher nicht veröffentlicht und kommen im Buch erstmals zum Vorschein. Ebenso Bilder von alltäglichen Gegenständen von Kronprinz Rudolf, wie beispielsweise sein Geschirr, sind im Buch zu finden.

„Durch das Buch bekommt man den Eindruck, dass Maylering nicht bloß eine Erzählung ist, sondern geschichtliche Realität. Die Bilder zeigen, wie es damals hier ausgesehen hat“, sagt Pater Karl Wallner vom Stift Heiligenkreuz. Auch für Mayerling-Priorin Mutter Regina ist das Buch eine Bereicherung zur Ausstellung. „Es ist ganz wichtig, dass der Besucher etwas mitnehmen kann. Dieses Buch hat vor allem Bilder von Mayerling, die es in keinem anderen Buch zu finden gibt. Ich bin sehr dankbar, dass das Buch jetzt erschienen ist“, so Mutter Regina.

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Etzlstorfer: „Viele Fragen noch offen“

Auch wenn durch die Abschiedsbriefe Gewissheit herrscht, dass Rudolf zuerst Mary Vetsera mit deren Einverständnis erschossen hat und dann sich selbst, so sind längst noch nicht alle Fakten geklärt, sagt Etzlstorfer. „Da sind natürlich noch sehr viele Fragen psychologischer Natur offen, wie zum Beispiel, warum kam es zu der Tragödie? War es wirklich das politische Versagen, dass im Kronprinzen dieses Gefühl hat entstehen lassen, es gibt nur diesen Weg?“, so der Historiker. Am 30. Jänner jährt sich der Todestag von Kronprinz Rudolf. Mit einem Requiem wird man seiner gedenken.

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