„Mit diesem Ergebnis nicht gerechnet“

Die ÖVP geht als großer Sieger aus der Gemeinderatswahl in Waidhofen an der Ybbs hervor. Sie erreichte 26 Mandate und holte sich die absolute Mehrheit zurück. Ihr Spitzenkandidat habe mit einem derartigen Ergebnis nicht gerechnet.

Der Spitzenkandidat der ÖVP und Bürgermeister von Waidhofen, Werner Krammer, rechnete, wie er am Sonntagabend im Gespräch mit noe.ORF.at sagte, „selbst nicht mit diesem Ergebnis“, analysierte es aber mit den Bemühungen in den vergangenen Jahren: „Ich glaube, dass die Waidhofnerinnen und Waidhofner gemerkt haben, dass ich diese Arbeit wirklich sehr, sehr gerne mache, und dass ich gemeinsam mit meinem Team einen Plan habe, wohin wir Waidhofen hinentwickeln wollen.“

2012 hatte die ÖVP die absolute Mehrheit knapp verloren. Diesmal erreichte sie 60,2 Prozent (plus 12,8 Prozentpunkte) und damit 26 Mandate. Für Bürgermeister Krammer war es die erste Wahl als Spitzenkandidat. Er übernahm das Amt vor etwa zwei Jahren. Seit damals sei es gelungen, die Waidhofner wieder verstärkt in die Arbeit für die Stadt einzubinden und ihnen zu vermitteln, dass es wichtig sei, wenn sie sich einbringen, sagte er: „Ich glaube, das ist letztendlich einer der Faktoren, der hinter diesem Erfolg steht."

Bürgermeister Krammer

Stadt Waidhofen an der Ybbs

Bürgermeister Werner Krammer bedankt sich unmittelbar nach Bekanntgabe des Ergebnisses für das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler

Große Enttäuschung herrschte hingegen bei der SPÖ, sie verlor vier Sitze im Gemeinderat, bleibt aber zweitstärkste Kraft in Waidhofen: „Wir haben einen reinen Themenwahlkampf gemacht, wir hatten auch relativ gute Themen gehabt, ich verstehe es nicht, aber es ist halt so“, sagt Spitzenkandidat und Vizebürgermeister Martin Reifecker.

Die SPÖ musste bereits 2012 ein deutliches Minus hinnehmen. Diesmal kam sie auf 15,5 Prozent (minus 7,9) und hält damit in Zukunft sechs Mandate. Darauf angesprochen, ob er persönliche Konsequenzen ziehen werde, sagte Reifecker: „Das werden wir noch diskutieren, aber ich bin keine Ratte und verlasse nicht gleich das sinkende Schiff.“ Man müsse jetzt analysieren, was gut und was schlecht gelaufen sei, so Reifecker.

UWG: „Müssen Wahlergebnis zur Kenntnis nehmen“

Den größten Stimmen- und Mandatsverlust musste am Sonntag die Bürgerliste UWG hinnehmen. Sie erreichte 4,6 Prozent (minus 10,9) und ein Mandat. 2012 konnte man noch ein deutliches Plus verzeichnen. Die UWG schloss daraufhin ein Arbeitsübereinkommen mit der Volkspartei. „Wir haben fünf Jahre versucht, Waidhofen mitzugestalten. Das haben wir auch zusammengebracht, aber der Wähler hat das einfach nicht goutiert“, sagte der Spitzenkandidat der UWG, Friedrich Rechberger, „wir müssen das Wahlergebnis zur Kenntnis nehmen.“

Die Liste FUFU konnte ihre Mandate trotz des Verzichts auf einen Wahlkampf und ein Wahlprogramm von zwei auf vier Mandate verdoppeln und erreichte 10,2 Prozent (plus 4,5). „Nachdem wir keinen Wahlkampf gemacht und bewusst auf solche Sachen verzichtet haben, weil wir einen anderen Zugang zur Politik haben, führe ich das natürlich auf unsere Arbeit in den letzten fünf Jahren im Gemeinderat zurück“, sagte Spitzenkandidat Martin Dowalil. Die Liste FUFU sorgte bereits 2012 für eine Überraschung, als man beim ersten Antreten zwei Mandate erreichte.

Die FPÖ konnte ihre Mandate ebenfalls verdoppeln und hat künftig zwei Sitze im Gemeinderat. Sie kam auf 5,3 Prozent (plus 1,4). „Wir werden die nächsten fünf Jahre auf jeden Fall mit Elan und frischem Wind weiter fahren“, erklärte Patrick Schmidtkunz, der zum ersten Mal an der Spitze der FPÖ in Waidhofen kandidierte. Auch die Grünen traten mit einem neuen Spitzenkandidaten zur Wahl an. Sie erreichten 4,1 Prozent (minus 0,1) und halten damit weiterhin ein Mandat. „Das heißt für mich, dass die grüne Idee in Waidhofen weiter lebt und deshalb finden wir das Wahlergebnis okay“, sagte Spitzenkandidat Matthias Plankenbichler.

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