Gunnar Prokop auf dem Weg der Besserung

Ende Jänner hat sich Handball-Trainerlegende Gunnar Prokop bei einem schweren Skiunfall beide Beine gebrochen. „Wenn der Prokop was macht, dann macht er es ordentlich“, sagt er heute und schmiedet schon wieder sportliche Zukunftspläne.

Vor einer Woche wurde Gunnar Prokop nach einem schweren Skiunfall im Skigebiet Annaberg ins Universitätsklinikum St. Pölten eingeliefert. Die Intensivstation konnte er mittlerweile verlassen, obwohl die Prognosen zu Beginn alles andere als gut waren. Bei einem Besuch am Krankenbett zeigt sich der 76-Jährige optimistisch. „Im Sommer werde ich wieder Rad fahren“, sagt Prokop.

Gunnar Prokop im Spital

ORF/Felix Novak

noe.ORF.at: Herr Prokop, wie geht es Ihnen eine Woche nach Ihrem schweren Sturz?

Gunnar Prokop: Mir ist es schon besser gegangen, aber ich habe das Gefühl, es geht aufwärts.

noe.ORF.at: Sie sind ein sehr erfahrener Skifahrer. Wie ist es zu dem Unfall gekommen?

Prokop: Ich kann es nicht genau sagen. Es war schon Firnschnee und ich glaube, das hat meinen Ski gefangen. Dann habe ich mich zwei Mal überschlagen. Ich habe die Brüche sofort gespürt. Die Bindung ist nicht aufgegangen und beim ‚Runterrutschen‘ hat es mir einen Unterschenkel ins Knie geschoben und den anderen ins Sprunggelenk. Wenn der Prokop was macht, dann macht er es ordentlich.

noe.ORF.at: Wie ist es dann weitergegangen?

Prokop: Eine nette Frau ist bei mir geblieben und ihr Kind ist zum Lift gefahren, um Hilfe zu holen. Ein paar Minuten später war der Hubschrauber da.

noe.ORF.at: Sie sind kurz danach in St. Pölten operiert worden. Wie schlimm waren Ihre Verletzungen?

Prokop: Es war ein starker Trümmerbruch und sicherlich eine sehr schwierige Operation. Zwei Chirurgen haben fünf Stunden lang operiert. Am nächsten Tag bei der Visite hat der Arzt gesagt, dass es besser gelungen ist als erwartet. Er hat aber auch gesagt, dass wir aufpassen müssen, um den Fuß zu erhalten. Mittlerweile sieht es aber danach aus, dass ich da über den Berg bin.

noe.ORF.at: Wie ist es Ihnen in den Tagen nach der Operation gegangen?

Prokop: Ich habe das psychisch relativ gut verdaut. Ich bin heute in einem Alter, in dem ich weiß, man kann nichts zurücknehmen. Ich habe nie daran gedacht, was wäre wenn, weil das etwas Negatives wäre. Ich muss die Sache positiv sehen. Mein Enkel hat mir gesagt: ‚Opi, du brauchst etwas, das du eigentlich nicht hast - Geduld.‘

Gunnar Prokop im Spital

ORF/Felix Novak

noe.ORF.at: Wie viel Geduld brauchen Sie denn? Wann können Sie das Krankenhaus voraussichtlich verlassen?

Prokop: Ich werde noch etwas mehr als eine Woche hier sein und danach sechs bis acht Wochen im Rollstuhl sitzen. Wenn ich halbwegs mit Krücken gehen kann, beginnt die Reha. Bis dahin werde ich mit dem Handbike fahren. Das habe ich mir schon bestellt.

noe.ORF.at: Ist es Ihr Ziel, wieder auf Ski zu stehen?

Prokop: Na sicher. Und im Sommer werde ich wieder Rad fahren.

noe.ORF.at: Sie sind ja begeisterter Radfahrer und in den vergangenen Jahren immer wieder auf den Großglockner gefahren. In einem Interview haben Sie gesagt, dass sie das machen wollen bis Sie achtzig sind. Ist das jetzt Ihr großes Ziel?

Prokop: Ich habe gesagt, mindestens bis achtzig. Der Landeshauptmann hat mich besucht und eingeladen, im September auf Mallorca Rad zu fahren. Das ist mein Ziel.

Das Interview führte Felix Novak, noe.ORF.at

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