Bullendorf wird „Mammut-Stadt“

Beim Bau der Nordautobahn (A5) sind im vergangenen Jahr zwei Mammut-Stoßzähne in Bullendorf (Bezirk Mistelbach) gefunden worden. Das Urzeittier gilt seither als neues Wahrzeichen und soll künftig das Ortsbild prägen.

2,60 Meter große Stoßzähne zieren ab sofort die Ortseinfahrt von Bullendorf. Die Teile sind allerdings ein Nachbau aus Holz. Die Original-Funde werden derzeit im Naturhistorischen Museum in Wien konserviert, sagt Paläontologin Ursula Göhlich: „Die Stoßzähne müssen eine ganz spezielle Behandlung erfahren, weil sie sonst in tausende kleine Splitter zerfallen würden.“ Um diesen Prozess zu verhindert, werden sie nun in einer bestimmten Chemikalie getränkt.

Mammut Bullendorf

ORF

Zwei nachgebaute Mammut-Stoßzähne zieren nun die Ortseinfahrt

Auf die Originalteile sind Wissenschaftler vergangenen Sommer im Zuge der Bauarbeiten für die Nordautobahn gestoßen - mehr dazu unter Ur-Mammut auf A5-Baustelle entdeckt (noe.ORF.at; 28.9.2016). Die Einwohner hoffen, ihr Mammut bald wieder zu sehen, sagt Bürgermeister Josef Tatzber (ÖVP): „Wir wollen versuchen diese Stoßzähne und die Geschichte des Mammuts bei uns in der Gemeinde zu präsentieren.“

„Wurzeln der Weingärten reichen bis zum Mammut“

Bis das Mammut tatsächlich zurückkehrt, kann es aber noch ein paar Jahre dauern. Um das Warten zu verkürzen gibt es neben den zwei Stoßzähnen bei der Ortseinfahrt künftig einen eigenen Mammut-Wein. Einer der Initiatoren war der Winzer Josef Wiesinger: „Der Fundort des Mammuts ist unweit der ersten Weingärten, und man kann sagen, die Wurzeln der Weingärten reichen bis zum Mammut. Also ist der Mammutwein fast auf der Hand gelegen.“

Experten

Naturhistorisches Museum Wien

Bei den Bauarbeiten für die Nordautobahn wurden die Stoßzähne entdeckt

Winzerkollege Lukas Macharik sieht zwischen Wein und Mammut zudem eine gute Kombination: „Wie auch das Design der Flasche zeigt, die Farbe Orange soll die Kraft des Weins signalisieren, eben ein kräftiger, runder, bulliger Wein, passend zu Bullendorf und zum Mammut.“ Bei Dorfwirt Thomas Bammer gibt es dazu bereits die passenden Speisen: „Wir haben schon spezielle Mammutgerichte, etwa eine warme und eine kalte Platte.“

Mammutspazierweg und Schmuckkollektion

Mit Wein und Holzimitat geben sich die Bullendorfer aber noch nicht zufrieden. Claudia Reiter hat etwa noch einige Idee parat: „Ich würde einen Mammutspazierweg gestalten, vom Zentrum von Bullendorf bis zum Fundort des Mammuts.“ Emilie Unden würde die Stoßzähne wiederum ins Museum bringen: „Dort lockt es viele Touristen an, und vielleicht werden wir dadurch berühmt.“

Im Sommer könnte zudem ein Mammutbaum gepflanzt werden. Und auch eine eigene Schmuckkollektion wird überlegt. Mit dem Mammut als neues Wahrzeichen werden die Bullendorfer nicht nur äußerst kreativ, sondern machen ihrem Ortsnamen auch alle Ehre.

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