Kalter Winter bescherte EVN Umsatzplus

Der niederösterreichische Energieversorger EVN hat im ersten Quartal 2016/17 fast 21 Prozent mehr Gewinn und auch mehr Umsatz erwirtschaftet. Die niedrigen Temperaturen führten dazu, dass mehr Strom und Gas verkauft wurde.

Konkret stieg der Konzerngewinn im ersten Quartal 2016/17 um 20,9 Prozent auf 95,3 Millionen Euro. Operativ stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 4,8 Prozent auf 125,2 Millionen Euro, teilte die EVN am Dienstag mit. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) erhöhte sich um 18,8 Prozent auf 219,8 Millionen Euro. Das Finanzergebnis verbesserte sich wegen positiver Einmaleffekte im Zinsergebnis um 8,1 Millionen Euro auf minus 8,6 Millionen Euro.

Der Umsatz legte um sechs Prozent auf 607,4 Millionen Euro zu. Ausschlaggebend dafür seien höhere Liefermengen von Strom aus Wärmekraftwerken zur Netzstabilisierung und temperaturbedingt höhere Strom- und Gasnetzabsätze in Niederösterreich gewesen. Dabei kam man Rekordverbrauchswerten aus dem Jahr 2012 nahe - mehr dazu Kältewelle: Strombedarf auf Rekordniveau (noe.ORF.at; 9.1.2017). Positiv wirkte sich außerdem eine temperaturbedingte Umsatzsteigerung in Südosteuropa aus. Weitere Impulse seien vom internationalen Projektgeschäft im Umweltbereich ausgegangen.

Stabiles Konzernergebnis erwartet

Für das Gesamtjahr werde „unter Annahme von durchschnittlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen“ das Konzernergebnis, „das sich aus dem operativen Geschäft ergibt, weitgehend stabil erwartet“, heißt es in einer Mitteilung am Dienstag. Effekte aus dem Verfahren im Zusammenhang mit dem Kraftwerk Duisburg-Walsum seien davon getrennt zu betrachten.

Weitere Einflüsse auf das Ergebnis könnten sich aus regulatorischen Rahmenbedingungen, den eingeleiteten Verfahren in Bulgarien sowie aus dem Fortgang der Aktivitäten in Moskau ergeben. Ein zusätzlicher positiver Effekt auf das Konzernergebnis in Höhe von 38 Millionen Euro ergebe sich im zweiten Quartal durch den außergerichtlichen Vergleich um Ökostromkosten mit der staatlichen bulgarischen Stromgesellschaft NEK im Februar 2017.

Geringere Anschaffungskosten für Kraftwerk

Beim Kraftwerk Duisburg-Walsum, an dem die EVN mit 49 Prozent beteiligt ist, erkannte im November ein Schiedsgericht der Projektgesellschaft Ansprüche in Höhe von 200 Millionen Euro zu. „Das Ergebnis des Schiedsspruchs führt im überwiegenden Ausmaß zu einer Reduktion der Anschaffungskosten für das Kraftwerk“, betont die EVN.

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