Neuer Anlauf gegen Arbeitslosigkeit

Die Anforderungen und Entwicklungen von Wirtschaft und Arbeitsmarkt sollen besser aufeinander abgestimmt werden. Das ist das Ziel der am Freitag in St. Pölten gestarteten Aktion „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“.

Nur gemeinsam könne man die Probleme und Herausforderungen am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft lösen, hieß es am Freitag bei der Auftaktveranstaltung im St. Pöltner Stadtteil Pottenbrunn. Die designierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) unterstrich den Stellenwert der Aktion: „Wir haben die Anforderungen des Arbeitsmarktes und die Bedürfnisse der Wirtschaft in den Mittelpunkt unserer Diskussion gestellt, um Lösungen zu finden. Der Wirtschaft, die Arbeitskräfte braucht, sollen Menschen ohne Beschäftigung vermittelt werden.“

„Brauchen Akademiker und Fachkräfte“

Ein Beispiel aus dem Mostviertel nannte Wirtschaftslanderätin Petra Bohuslav (ÖVP). Die Zukunftsakademie sei eine Zusammenkunft von Unternehmen und Vertretern des Landes. Dabei gehe es um zielgerichtete Schulungen. Das Modell soll nun auf ganz Niederösterreich ausgeweitet werden.

Die Präsidentin der niederösterreichischen Wirtschaftskammer, Sonja Zwazl, betonte, dass die Wirtschaft unterschiedliche Anforderungen habe: „Wir brauchen einander. Diejenigen mit einer akademischen Ausbildung, aber wir brauchen auch ein ungeheures Potential an guten Fachkräften. So kann unsere Wirtschaft auch weiter erfolgreich sein.“

Arbeitsmarktgipfel

ORF/Claudia Schubert

Am Freitag fand die Kick-Off-Veranstaltung „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“ statt

Als Schwerpunkt wurde auch die Digitalisierung der Arbeitswelt genannt. Viele hätten Angst davor, das sei aber unbegründet. Es geht um Schulungen, betonte Helmut Schwarzl, Chef von Geberit und Vizepräsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich: „Wir stehen natürlich vor einer interessanten Zeit, vor einer extrem herausfordernden Zeit. Die Digitalisierung ist eine unglaubliche Herausforderung, sie ist eine Evolution, aber keine Revolution.“

„Berufsorientierung soll Pflichtfach werden“

In Zukunft sollen auch Lehrer an den Gesprächen zwischen Land und Sozialpartnern teilnehmen. Denn sie hätten eine wichtige Aufgabe in der Bildung, hieß es. Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, sagte: „Berufsorientierung muss ganz einfach ein Pflichtfach werden. Denn viele Studien haben ergeben, dass viele Eltern, Lehrer und Freunde nach wie vor beeinflussen, in welche Richtung man sich beruflich entwickelt.“

Derzeit sind in Niederösterreich fast 82.000 Menschen ohne Arbeit. Der Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice (AMS), Karl Fakler, zeigte sich zuversichtlich, was die Zukunft am Arbeitsmarkt betrifft: „Gemeinsam schaffen wir das ganz sicher, dass bis 2020 die Zahl der Arbeitslosen deutlich geringer wird.“ Künftig wollen alle Beteiligten einander etwa zwei Mal pro Jahr zum Meinungsaustausch treffen.

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