Arbesbach: Erste Bärin eingeschläfert

Im Bärenwald Arbesbach (Bezirk Zwettl) ist die 29-jährige Bärin Liese diese Woche eingeschläfert worden. Liese war die erste Bewohnerin des 1998 gegründeten Bärenwaldes. Sie litt seit dem Vorjahr an einem bösartigen Tumor.

Wie die Tierschutzorganisation Vier Pfoten am Freitag in einer Aussendung mittteilte, sei die Bärin zuletzt in einer sehr schlechten Verfassung gewesen. Trotz Medikamenten habe sie starke Schmerzen gehabt, nur noch sehr wenig Nahrung zu sich genommen und sich kaum noch fortbewegen können. Daher entschloss sich das Tierpflegerteam gemeinsam mit dem Betreuungstierarzt, die Bärin einzuschläfern.

Bärin Liese

Vier Pfoten

Was aussieht wie Lippenstift sind die Reste von gefrorener Marmelade, die Liese genüsslich verspeiste

Nachdem im Vorjahr ein bösartiger Tumor festgestellt wurde, konnte Liese zunächst erfolgreich operiert werden und erholte sich auch gut. Allerdings wurden vor kurzem erneut Wucherungen festgestellt. „Obwohl sie den kalten Winter eigentlich praktisch verschlafen hat, bemerkten die Tierpfleger, dass Liese nach dem Aufwachen nicht mehr dieselbe war", berichtet Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten.

Seit 1998 im Bärenwald zuhause

Die 1988 in Slowenien geborene Bärin war in die Hände von Zirkusdompteuren geraten, die allerdings kurze Zeit später verschwanden und die Bärin in der Steiermark zurückließen. Gemeinsam mit ihrem Bruder Vinzenz landete Liese bei einer Privatfirma und fristete dann ihr Dasein als Touristenattraktion in einer 300 Quadratmeter kleinen Betongrube auf der Gemeindealpe bei Mitterbach (Bezirk Lilienfeld).

Nach dem Konkurs des Unternehmens trat Vier Pfoten auf den Plan und übernahm die Betreuung beider Tiere. Im September 1998 erfolgte die Übersiedlung in das damals neue Bärenschutzzentrum im Waldviertel. „Sie war zwar die kleinste Bärin, aber keineswegs scheu und vor allem sehr aktiv“, sagt Indra Kley. Die Tierpfleger mochten sie auch aufgrund ihres sonnigen Wesens und ihrer Neugier gegenüber neuen Beschäftigungsmöglichkeiten, wodurch immer wieder drollige Fotoaufnahmen entstanden.

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