Waldviertler Textilien punkten mit Qualität

Die Geschichte des Waldviertels ist eng mit der Textilindustrie verwoben. Doch mittlerweile stehen viele Fabrikshallen leer. Gegennüber der harten Konkurrenz können Textilbetriebe nur mit Nischenprodukten und Qualität punkten.

HERKA Frottier aus Kautzen (Bezirk Waidhofen an der Thaya) feiert heuer sein 90-Jahr-Jubiläum. Die Waldviertler Traditionsweberei exportiert weltweit. Mit seinen 77 Mitarbeitern ist das Unternehmen der größte textile Arbeitgeber im nördlichen Waldviertel. Es erzeugt Frottierwäsche für Luxushotels, für die Filmfestspiele Cannes (Frankreich), Golfclubs und anspruchsvolle Kunden.

Umfangreiche Investitionen im Waldviertel geplant

„Das Waldviertel ist eine alteingesessene Textilregion. Wir sind Weber und wollen Weber bleiben. Wir sehen uns als Teil einer großen Tradition, in der wir uns rasant weiterentwickelt und Vielfalt zu unserem Markenzeichen gemacht haben“, sagt HERKA-Geschäftsführer Thomas Pfeiffer. Heuer will man eine Photovoltaikanlage, die rund zehn Prozent des Strombedarfs der Firma erzeugen soll, installieren. Zusätzlich sind der Bau einer Kettbaumlagerhalle und eines Bürogebäudes am Firmenstandort Kautzen geplant.

Herka Firmenjubiläum

HERKA Frottier

HERKA Frottier ist der größte textile Arbeitgeber im nördlichen Waldviertel

Auch die anderen Waldviertler Frottierhersteller Framsohn aus Heidenreichstein (Bezirk Gmünd) und Wirtex aus Frühwärts (Bezirk Waidhofen an der Thaya) behaupten sich erfolgreich auf dem Markt. Laut Ulrich Achleitner, dem Fachvertreter der Textil-, Bekleidungs-, Schuh- und Lederindustrie Niederösterreich, haben die Waldviertler Dekorstoffhersteller Backhausen aus Hoheneich (Bezirk Gmünd) und Baumann aus Gmünd ihre wirtschaftliche Schwierigkeiten überwunden.

Die Bandweberei Silberbauer aus Groß-Siegharts (Bezirk Waidhofen an der Thaya) hat ihre Produktpalette umgestellt und exportiert bis nach China. Trotzdem gibt es heute zahlreiche namhafte Waldviertler Textilerzeuger nicht mehr, etwa den Schremser Strumpfhersteller Ergee.

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