ÖBB zu Zugunfällen: „Keine Serie“
Die beiden Lokführer versuchten am Montag noch zu bremsen, den Zusammenstoß konnten sie aber nicht mehr verhindern. Die vier Erwachsenen und zwei Kinder konnten den Zug unverletzt verlassen - mehr dazu in Gerasdorf: S-Bahn prallte mit Güterzug zusammen (noe.ORF.at; 21.3.2017). Die Ursache wird derzeit ermittelt.

LPD NÖ
Die Ursache für die Zugkollision in Gerasdorf bei Wien wird derzeit ermittelt
In den vergangenen Monaten gab es jedoch mehrere Vorfälle bei den ÖBB. Am 19. Oktober 2016 prallten bei Wieselburg (Bezirk Scheibbs) fünf führerlose Güterwaggons in einen Personenzug. Zwölf Fahrgäste wurden verletzt, vier davon schwer - mehr dazu in Nach Zugsunfall: Erste Erkenntnisse zum Hergang (noe.ORF.at; 20.10.2016). Die ÖBB-Mitarbeiter mussten daraufhin zur Nachschulung.
Regionalzug entgleiste
Am 10. Jänner 2017 entgleiste in Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) ein Regionalzug. Der Vorfall endete ohne Verletzte - mehr dazu in Regionalzug in Purgstall entgleist (noe.ORF.at; 10.1.2017). Ende Februar brach dann bei Pfaffstätten (Bezirk Baden) ein Schwelbrand in einer Schnellbahngarnitur aus. Auch bei diesem Vorfall gab es keine Verletzten - mehr dazu in Zugsgarnitur nach Brand evakuiert (noe.ORF.at; 28.2.2017).
Glimpflich endete auch die Fahrt eines „Geisterzuges“ mit 19 Waggons von Bad Vöslau (Bezirk Baden). Die Garnituren kamen selbst zum Stillstand. Laut ersten Erhebungen dürften die Handbremsen defekt gewesen sein - mehr dazu in Südbahn: Geisterzug sorgte für Sperre (noe.ORF.at; 9.3.2017). Am Montagabend war dann in Gerasdorf der vorerst letzte Vorfall.
ÖBB sprechen von subjektivem Eindruck
Bei den ÖBB spricht man dennoch nicht von einer Serie. Die Zahl der Zwischenfälle sei über die Jahre eher konstant und nicht steigend, sagt ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger: „Das ist ein subjektiver Eindruck. In Wahrheit ist das Unfallniveau sehr niedrig in Österreich. Natürlich ist jeder Unfall einer zu viel, aber die Anzahl der Unfälle geht leicht zurück bzw. ist gleichbleibend.“
Im Fall des führerlosen Zuges bei Bad Vöslau gesteht man aber Mängel ein, erklärt Hahslinger: „Hier war die Sicherung mangelhaft. Zum Glück ist damals nichts passiert, die Sicherheitsmaßnahmen sind daraufhin aber sofort verstärkt worden.“ In den vergangenen Jahren sei überhaupt viel Geld in die Sicherheit investiert, heißt es bei den ÖBB. Diese Investitionen werden auch weiterhin fortgestzt.