Mikl-Leitner mit 98,5 Prozent gewählt

Mit 98,5 Prozent der Stimmen ist Johanna Mikl-Leitner am Samstag zur neuen Landesobfrau der ÖVP Niederösterreich gewählt worden. Im Vorfeld der Wahl sagte sie, dass die ÖVP eine „starke Stimme für die Mitte“ sein wolle.

„Ich nehme die Wahl an und danke für dieses sensationelle Vertrauen. Das ist für mich ein sehr bewegender Moment und emotionaler Tag“, sagte Mikl-Leitner unmittelbar nach der Wahl. Sie wolle mit dem Vertrauen sehr respektvoll umgehen. Zu ihren Stellvertretern in der Partei wurden Magdalena Eichinger (473 Stimmen bzw. 98,5 Prozent der Stimmen), Kurt Hackl (479 Stimmen bzw. 99,8 Prozent), Andrea Kö (475 Stimmen bzw. 99,0 Prozent), Klaudia Tanner (465 Stimmen bzw. 96,9 Prozent) und Michael Wurmetzberger (472 Stimmen bzw. 98,3 Prozent) gewählt. Jochen Danninger wird neuer Finanzreferent (477 Stimmen bzw. 99,4 Prozent).

Mikl-Leitner auf der Leinwand

ORF / Katharina Bernhart

Mikl-Leitner erhielt 98,5 Prozent der Stimmen

Zum Vergleich: Erwin Pröll erreichte bei seiner ersten Wahl zum Landesparteiobmann 1992 94,5 Prozent der Stimmen. 1996 waren es 83,9 Prozent, 2000 95,8 Prozent, 2004 98,40 Prozent, 2009 und 2013 jeweils 98,0 Prozent.

„Ein guter Tag für die Volkspartei“

„Ich wünsche mir, dass der 25. März ein guter Tag wird, ein guter Tag für die Volkspartei Niederösterreich“, sagte Mikl-Leitner gleich zu Beginn des Landesparteitages in St. Pölten. Die ÖVP sei die größte Freiwilligenorganisation Niederösterreichs: „Und darauf können wir stolz sein. Danke für euren Einsatz, für euer Engagement“, sagte die designierte Parteiobfrau.

Mikl-Leitner und Gratulanten

ORF / Gernot Rohrhofer

Die neue Landesparteiobfrau umringt von Gratulanten

Mikl-Leitner zollte ihren Vorgängern großen Respekt: „Was wäre Niederösterreich ohne uns in den letzten Jahren und Jahrzehnten? Was wäre Niederösterreich ohne Leopold Figl, ohne Andreas Maurer, ohne Siegfried Ludwig oder ohne Erwin Pröll?“ Die Bünde der ÖVP, die oftmals kritisiert werden, seien die „die Kraftkammern der ÖVP Niederösterreich.“

„Wir denken blau-gelb, wir handeln blau-gelb“

Kritik äußerte die 53-Jährige an anderen Parteien: „Die setzen sich auch ein, aber meistens haben diese anderen politischen Parteien nur einen Blick auf ein gewisses Spektrum, einen Blick auf eine bestimmte Gruppe. Nur wir verbinden und bündeln alle Interessen, alle anderen sehen Probleme und Aufgaben nur rot, nur grün, nur blau. Wir denken blau-gelb, wir handeln blau-gelb. Und das macht uns stark, liebe Freunde“, sagte Mikl-Leitner und erklärte, dass es gut sei, „dass die ÖVP das Land prägt und gestaltet“.

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Rede Johanna Mikl-Leitners

Johanna Mikl-Leitner sieht die niederösterreichische Volkspartei als „natürliche Heimat für die breite Mitte“ an.

Mikl-Leitner skizzierte eine Europäischen Union, die von Zweifeln begleitet werde: „Es geht um die Frage, wie es mit Europa weitergeht. Wer dabei ist und wer dabei bleibt. Wer sich einbringt und wer sich die Rosinen rauspickt. Wer zu Europa steht und wer andere Wege geht.“ Das Sozialsystem bezeichnete Mikl-Leitner als Fass ohne Boden: „Das Sozialsystem muss für die Schwächsten da sein und nicht für die Frechsten. Wir brauchen eine neue Gerechtigkeit, die die Arbeitenden entlastet und diejenigen sanktioniert, die das System ausnutzen.“

Mikl-Leitner forderte „weniger Sachverständige und wieder mehr Hausverstand“, sie sprach von zu viel Bürokratie und einer Überregulierung: „Was es zu wenig gibt, ist Augenmaß.“ Die designierte Landesparteiobfrau gab als Stoßrichtung vor: „Ich will, dass wir die starke Stimme für die breite Mitte sind.“ Die ÖVP solle die Partei „für die Fleißigen sein, und ich will, dass Niederösterreich das Land für die Tüchtigen ist“.

„Brücken zwischen Jung und Alt bauen“

Die frühere Innenministerin wies auf eine wichtige Weichenstellung hin: „Wer wird unser Land in die Zukunft führen? Wer, wenn nicht wir soll die Brücken bauen zwischen Jung und Alt? Wer, wenn nicht wir soll den Schulterschluss herstellen zwischen Wirtschaft und Arbeit? Dafür braucht es uns, die niederösterreichische Volkspartei oder, um es kurz zu sagen, Niederösterreich braucht uns, und ich brauche euch“, sagte Mikl-Leitner, bevor sie sich der Wahl stellte. Stimmberechtigt waren 469 Delegierte.

Gernot Rohrhofer und Margit Laufer, noe.ORF.at

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