Lkw-Gewichtskontrollen bei voller Fahrt

Die ASFINAG führt seit Jahresbeginn Lkw-Gewichtskontrollen bei voller Fahrt durch. Die Sensoren sind in die Fahrbahn integriert. Bei speziellen Kontrollen greift die Polizei auf die gewonnenen Daten zurück.

In Niederösterreich gibt es Lkw-Gewichtskontrollen auf der Westautobahn (A1) bei Haag (Bezirk Amstetten) und der Südautobahn (A2) bei Wiener Neudorf (Bezirk Mödling). Von den Gewichtskontrollen bemerken die Lkw-Fahrer vorerst nichts. Denn das Modell „Weigh in Motion“ misst die Beladung bei voller Fahrt.

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Die „unsichtbare“ Lkw-Waage

Wenn Lkw gewogen werden, dann denkt man an eine große Waage. Allerdings sieht man die Lkw-Gewichtskontrolle gar nicht.

Die Sensoren der Waage sind so in der Fahrbahn verbaut, dass sie kaum erkennbar sind. „Also in erster Linie machen wir das für unsere Kunden, für unsere Lkw-Fahrer, damit sie sehen, ob sie zu schwer sind. Dies wird ihnen nämlich an der LED Anzeige, neben dem Fahrbahnrand, angezeigt“, sagt ASFINAG-Regionalleiter-West, René Tonini.

Die Achsen der Lkw werden einzeln abgewogen. So wird nicht nur erkannt, wenn ein Lkw zu schwer, sondern auch wenn er falsch beladen ist. Das neue System soll den Risiken von Beladungsfehlern vorbeugen, sagt Tonini: „Natürlich soll es auch die Verkehrssicherheit erhöhen, weil überladene Fahrzeuge auch immer wieder ein Sicherheitsrisiko darstellen.“ Seitens der ASFINAG heißt es allerdings, dass die überwiegende Anzahl der Lkw-Ladungen in Ordnung ist.

Schwerpunktkontrollen gemeinsam mit Polizei

Viermal pro Monat werden, gemeinsam mit der Polizei, Schwerpunktkontrollen durchgeführt. Neun Kontrolltage gab es bisher. Bei der jüngsten Überprüfung zog die Polizei einige verdächtige Lkw aus dem Verkehr. Die Einsatzkräfte der Polizei lotsten die Fahrzeuge zu einem nahe gelegenen Kontrollplatz bei Haag. Dort wurden sie auf einer mobilen Waage nochmals abgewogen. Ein Klein-Lkw hatte um 29 Prozent mehr Gewicht als erlaubt. Der Lenker musste 890 Euro Strafe zahlen.

Bei falscher Beladung kann nicht nur Bußgeld fällig, sondern auch die Weiterfahrt verweigert werden. Neben den zwei Messstationen bei Haag und Wiener Neudorf gibt es auch in der Steiermark eine „Weigh in Motion“-Anlage. Datenschutzbedenken müsse man sich übrigens keine machen, betont Christopfer Franke von der Mautaufsicht der ASFINAG. „Das Kennzeichen und die Fahrzeugbilder werden natürlich nur bei Verdachtsfällen weitergeleitet. Das heißt, der Datenschutz ist absolut gewährleistet."

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