20.000 Straßenbauvorhaben in 25 Jahren

Der scheidende Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) hat Bilanz über die Straßenbauvorhaben seit seinem Amtsantritt vor 25 Jahren gezogen. 20.000 Straßenbauvorhaben wurden für etwa acht Milliarden Euro umgesetzt.

Durch den Infrastruktur-Ausbau habe man die Standortqualität des Bundeslandes Niederösterreich heben können, sprach der Landeshauptmann dabei einen ersten Aspekt an. „Die Infrastruktur ist ein entscheidender Faktor für die Standortqualität. Sie entscheidet über die wirtschaftliche Grundlage eines Bundeslandes und sie entscheidet, ob sich Unternehmen ansiedeln oder nicht."

Eröffnung der Donaubrücke im Jahr 2010

ORF NÖ

Am 31. Oktober 2010 wurde die Donaubrücke Traismauer eröffnet

140 Kilometer Autobahnen und drei Donaubrücken

Die Verkehrsinfrastruktur trage auch zur Entwicklung des Tourismus bei und sei ein wichtiger Faktor für die Pendlerinnen und Pendler. In den vergangenen 25 Jahren seien „insgesamt 20.000 einzelne Bauvorhaben umgesetzt worden“, insgesamt 140 Kilometer an Autobahnen sowie 160 Kilometer an zusätzlichen Fahrspuren auf Autobahnen gebaut worden, dazu habe man drei Donaubrücken (Tulln, Pöchlarn, Traismauer) errichtet, bilanzierte Pröll am Dienstag.

Der Straßenbau in Niederösterreich sei auch von den Aspekten Sicherheit, Lebensqualität und Umweltschutz geprägt, verwies Pröll auf 140 Kilometer an neu errichteten Umfahrungen. „Jede Umfahrung bedeutet, dass Verkehr aus den Siedlungen gebracht wurde. Mit diesen 140 Kilometern an Umfahrungen wurden rund 100.000 Bürgerinnen und Bürger entlastet.“

Grafik mit den Umfahrungen in Niederösterreich

Land NÖ

Die Grafik macht deutlich, wie viele Ortsumfahrungen es mittlerweile in Niederösterreich gibt

Beispiele für Umfahrungen, die in den vergangenen 25 Jahren errichtet wurden, sind etwa Maissau (Bezirk Hollabrunn) und Mistelbach im Weinviertel, Sperkenthal (Bezirk Krems-Land), Großhaslau (Bezirk Gmünd) und Friedersbach (Bezirk Zwettl) im Waldviertel, die Südumfahrung von Amstetten und die Umfahrung von Steinakirchen (Bezirk Scheibbs) im Mostviertel, der Umfahrungsring Tulln und die Umfahrungen von Klosterneuburg und Prinzersdorf (Bezirk St. Pölten-Land) im Zentralraum und der Umfahrungsring Wr. Neustadt und die Umfahrung Sollenau-Theresienfeld (Bezirk Wr. Neustadt-Land) im Industrieviertel.

Reduzierung der Verkehrstoten um 71 Prozent

Im Bereich der Ortsdurchfahrten wurden rund 1.200 Kilometer saniert bzw. um- und ausgebaut, informierte der Landeshauptmann weiters. 60 LKW-Durchfahrtsverbote in einzelnen Siedlungen wurden erlassen, dadurch wurden 12.000 LKW pro Tag aus den Siedlungen gebracht.

Ein deutliches Augenmerk hat man laut Pröll bei beinahe allen Straßenbauprojekten auf die Verkehrssicherheit gelegt. In den letzten 25 Jahren wurden 2.500 Gefahrenstellen an Schulwegen und Unfallhäufungsstellen entschärft. Die Zahl der Verkehrstoten ist in den vergangenen 25 Jahren um 71 Prozent gesunken.

Erwin Pröll und Josef Decker

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Der Straßenbaudirektor Josef Decker und Landeshauptmann Erwin Pröll nach der Pressekonferenz

„Langer Atem“ bei Projekten gefordert

Landeshauptmann Pröll ging beim Pressegespräch am Dienstag auch auf die Herausforderungen in der Zukunft ein. Er sieht die Politik bei der Festlegung von Gesetzestexten gefordert. „Wer heute Infrastrukturprojekte plant, braucht einen langen Atem“, so der ÖVP-Politiker.

Er halte die Entwicklung für „äußerst bedenklich“, dass Verfahren lange dauern und durch Einsprüche Verzögerungen entstehen bzw. Vorhaben blockiert werden. „Die Politik muss mehr das Heft in die Hand nehmen. Mut beginnt bei der Festlegung von Gesetzestexten“, meinte Pröll, der seit Herbst 1992 für die Straßenbau-Agenden zuständig ist.

Er äußerte Verständnis für Anrainerrechte, jedoch sei man bei Infrastrukturvorhaben zunehmend mit professionellen Gegnern konfrontiert. Unter Verzögerungen leide der Standort, das stelle Arbeitsplätze infrage und koste Zeit und Geld am Rücken der Zukunft des Landes, kritisierte Pröll. Als weitere Herausforderungen für die Zukunft nannte der scheidende Landeshauptmann die sinnvolle Verschränkung von öffentlichem und Individualverkehr sowie die überregionale Verkehrsentwicklung und das Bestreben, Infrastrukturprojekte effizienter zu gestalten.

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