Borkenkäfer-Situation ist weiter angespannt

600.000 Festmeter Fichtenholz sind im Jahr 2016 in Niederösterreich dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Das ist die doppelte Menge an Schadholz im Vergleich zu 2015. Auch heuer kann der Borkenkäfer großen Schaden anrichten.

2016 war laut dem Bundesforschungszentrum für Wald in Niederösterreich vor allem das Waldviertel vom Käferbefall betroffen. Dort sind meist von der Trockenheit geschwächte Fichten befallen worden. „Die Bäume, die 2015 durch den Wassermangel geschädigt worden sind, konnten sich nicht so schnell regenerieren. In diesen Regionen war dann das Folgejahr ebenfalls zu trocken, wodurch die Fichten in ihrer Abwehrfähigkeit erheblich eingeschränkt waren“, erklärt Gernot Hoch vom Bundesforschungszentrum für Wald in Wien.

Gefällte Bäume als Lockmittel

Der lange Winter und der Frost schadeten heuer dem Borkenkäfer nicht. Der warme März förderte eine frühere Entwicklung der Käferlarven. Laut Reinhard Hagen von der Landesforstdirektion kann der Borkenkäfer deswegen auch im Jahr 2017 zum Problem für die heimischen Wälder werden.

Borkenkäfer

dpa/Matthias Hiekel

Um einer Borkenkäferplage entgegenzuwirken, fördert das Land eine sogenannte Fangbaumvorlage. Waldbesitzer schneiden dabei, je nach Käferbefall, zwei bis drei Bäume pro Hektar Wald um. Diese Fangbäume sollen den Borkenkäfer anlocken und von den gesunden Bäumen ablenken.

Pro gefälltem Fangbaum kann ein Waldbesitzer dafür vom Land 30 Euro Entschädigung beantragen. Dieses Angebot wird regelmäßig in Anspruch genommen, so die Landesforstdirektion. Nach dem Umschneiden der Fangbäume muss das befallene Holz spätestens nach sechs Wochen aus dem Wald entfernt werden. Außerdem sind regelmäßige Baumkontrollen wichtig, um den Käferbefall rechtzeitig eindämmen zu können.

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