Newcomer übernimmt Finanzressort

Ludwig Schleritzko ist das neue Gesicht in Niederösterreichs Landesregierung. Er kommt aus einer Politikerfamilie und war selbst bereits als Student politisch aktiv. Der 38-Jährige wurde Mittwochnachmittag zum Finanzlandesrat gewählt.

Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) ist die erste Landeshauptfrau Niederösterreichs. Sie wurde am Mittwoch angelobt und möchte Niederösterreich zum „schnellsten Bundesland“ machen - mehr dazu in Mikl-Leitner zur Landeshauptfrau gewählt. Schleritzko wurde zum Finanzlandesrat gewählt und angelobt, er bekam 50 der möglichen 56 Stimmen im Landtag.

Ludwig Schleritzko Angelobung

NLK Reinberger

Der neue Landesrat, Ludwig Schleritzko, bei der Angelobung durch die neue Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

Schleritzko wurde am 16. Dezember 1978 in Horn geboren und wuchs im nahe gelegenen Mödring auf. An der Universität für Bodenkultur studierte er Agrarökonomik und war in der Hochschülerschaft aktiv. Im November 2005 ging er nach Brüssel und wurde Büroleiter der Europa-Abgeordneten Agnes Schierhuber.

Von Brüssel bis ins Ministerkabinett

Von 2009 bis 2012 arbeitete er in den Büros der Landesräte Plank und Pernkopf sowie im Kabinett von Umweltminister Berlakovich, bevor er den elterlichen Biobetrieb führte, Prokurist der Firma Waldland (April 2012 bis Dezember 2013) und schließlich Geschäftsführer des Nationalparks Thayatal (Jänner 2014 bis April 2017) wurde.

Ludiwg Schleritzko

Nationalpark Thayatal / A. Bartl

Ludwig Schleritzko übernimmt die Bereiche Straßenbau und Finanzen sowie den Gesundheitsfonds

„Ich bringe Wissen aus der Wirtschaft mit, zum anderen behaupte ich von mir selbst, dass ich ein sehr guter Netzwerker bin. Das heißt: Ich gehe auf Menschen zu und ich nehme Rat gerne an und versuche so, das Möglichste zu machen“, sagt Schleritzko gegenüber noe.ORF.at. Die Politik wurde dem 38-Jährigen in die Wiege gelegt: Großvater und Vater waren Stadträte in Horn.

„Werte geschaffen, die Bestand haben“

In der Regierung wird Schleritzko für den Gesundheitsfonds und die Bereiche Straßenbau und Finanzen zuständig sein: „Die Finanzen in Niederösterreich sind eine große Herausforderung, das ist jedem bewusst. Auf der anderen Seite muss man sich ansehen, was da ist“, verweist Schleritzko auf diverse Projekte: „Es sind Werte geschaffen worden, die Bestand haben. So gesehen gehe ich das Ganze nicht gelassen, aber doch mit einem ruhigen Gewissen an.“

Außerdem habe sich Niederösterreich in den vergangenen Jahren zu einem „Spitzenstandort“ entwickelt, sagt Schleritzko. „Wir haben uns von einem stark agrarisch geprägten Bundesland hin zu einem Spitzenstandort für die Wirtschaft, aber auch für Wissenschaft und Forschung entwickelt. Und wir verfügen über ein ausgezeichnetes Infrastrukturnetz.“

Pernkopf, Mikl-Leitner, Schleritzko

VP Niederösterreich

Johanna Mikl-Leitner präsentierte im Februar Stephan Pernkopf als ihren Stellvertreter und Ludwig Schleritzko als neuen Landesrat

„Andere Gegenden besser kennenlernen“

Über sich selbst sagt der 38-Jährige: „Ich bin ein Mensch, der gerne draußen in der Natur unterwegs ist. Ich bin auf einem Bauernhof im Waldviertel aufgewachsen.“ Das Thayatal, in dem Schleritzko zuletzt drei Jahre lang seinen Arbeitsplatz hatte, beschreibt er als „eine der schönsten Ecken, die wir in Niederösterreich haben.“

Zugleich freue er sich darauf, „ab sofort viel im Land unterwegs zu sein und auch andere Gegenden in Niederösterreich besser kennen zu lernen.“ Ludwig Schleritzko lebt mit seiner Lebensgefährtin nach wie vor im Bezirk Horn. Als sein politisches Vorbild nennt er Leopold Figl - mehr dazu in Schleritzko: „Figl ist mein Vorbild“ (noe.ORF.at; 23.2.2017).

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