Wölfe stehen verstärkt unter Beobachtung

Der Wolf breitet sich in Europa immer weiter aus, auch in Niederösterreich wurden bereits einige Tiere gesichtet. Beim Landesjägertag in Ziersdorf (Bezirk Hollabrunn) am Samstag wurde betont, den Zuzug verstärkt zu beobachten.

Am Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) gibt es nach Schätzungen der Jägerschaft derzeit etwa 20 Wölfe, in ganz Niederösterreich dürften es etwa 50 sein. Die Tiere kommen laut Wildbiologen großteils aus Tschechien und der Slowakei, sie sind strengstens geschützt und dürfen nicht geschossen werden.

Beim Landesjägertag in Ziersdorf wurde nun ein Managementplan diskutiert, wie man mit der Ausbreitung des Wolfes umgehen kann. „Wir wehren uns gegen das gezielte Aussetzen und Ansiedeln“, sagt Landesjägermeister Josef Pröll. „Man sieht, was mit dem Biber und dem Fischotter passiert ist, wo die Schäden jetzt enorm sind und wo jetzt andere eingreifen müssen. Das darf uns beim Wolf kein zweites Mal passieren. Alles, was natürlicher Zuzug ist, muss gemanagt und beobachtet werden, dafür werden wir uns einsetzen.“

Jäger, Landwirte und Tourismus suchen Lösungen

Es gehe nicht darum, das Tier wieder auszurotten, sondern in vernünftigen Bahnen zu behandeln. Neben der Jägerschaft setzt sich dafür auch die Landwirtschaft ein. Wenn sich der Wolf ungezügelt vermehren kann, könnte es nämlich nicht nur für das Wild, sondern auch für die Tiere in der Landwirtschaft gefährlich werden. „Die Alm- und Weidewirtschaft hat große Sorgen“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Hermann Schultes. „Es sind auch schon Schäden aufgetreten. Wir werden jedenfalls das Thema Wolf mit großer Vorsicht betrachten.“

Deshalb wurde bereits eine Arbeitsgruppe gegründet, in der Vertreter der Jägerschaft, der Landwirtschaft und des Tourismus gemeinsam das weitere Vorgehen besprechen und Lösungen suchen. Diese Ergebnisse sollen in einigen Monaten vorliegen.

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