Fahrschulen fordern Reform beim Führerschein

Prinzipiell können Fahrschüler ihren Führerschein auch mit Elektroautos machen. Allerdings gilt der Führerschein dann nur für Autos mit Automatikgetriebe. Die Fahrschulen fordern deshalb eine Änderung der Führerschein-Richtlinie.

Derzeit ist die Wahl in der Fahrschule eindeutig. Fast alle Fahrschüler entscheiden sich für ein Fahrzeug mit Schaltgetriebe. Schuld daran sei vor allem die europäische Führerschein-Richtlinie, meint Richard Mader, Spartenobmann der niederösterreichischen Fahrschulen. Denn derzeit gilt: „Trete ich bei der Fahrprüfung mit dem Automatikauto an, habe ich einen Führerschein, der auf Automatikfahrzeuge eingeschränkt ist. Trete ich aber mit einem Auto mit Schaltgetriebe zur Prüfung an, dann gilt der Führerschein uneingeschränkt.“

Mit welchen Autos man danach fahren darf, hängt also von der Getriebeart bei der Fahrprüfung ab. Nach Maders Ansicht ist diese Beschränkung veraltet, er fordert deren Aufhebung: „Die technischen Entwicklungen zeigen, dass wir in fünf bis zehn Jahren sehr wenig Schaltgetriebefahrzeuge haben werden, auch bei den kleineren Klassen gibt es durchwegs immer mehr Automatikautos.“

Darüber hinaus wolle man in den Fahrschulen die E-Mobilität fördern, sagt Mader. Einerseits, indem mehr E-Autos verwendet werden, andererseits, indem die E-Mobilität auch bei Fahranfängern bekannter wird.

ÖAMTC aus sicherheitstechnischen Gründen skeptisch

Beim ÖAMTC kann man die Gründe nachvollziehen. Verkehrsjuristin Ursula Zelenka bleibt aber aus sicherheitstechnischer Sicht skeptisch: „Wir glauben einerseits, dass der Bedarf noch nicht da ist, und zum anderen gibt es natürlich Sicherheitsbedenken. Wie soll jemand, der in seiner gesamten Ausbildung nur mit Automatik gefahren ist, dann so einfach mit einem Schaltgetriebe zu Recht kommen?“

Laut Mader sollen Autos mit Schaltgetriebe weiterhin Bestandteil der Ausbildung bleiben. Anstatt einer Prüfung soll es künftig jedoch ausreichen, eine gewisse Anzahl an Fahrstunden mit Schaltgetriebe nachzuweisen. Damit werde weiterhin gewährleistet, dass Fahranfänger mit allen Getriebearten fahren können. Zudem könnten sich Maders Hoffnung zufolge mehr Fahrschüler für ein Elektroauto begeistern lassen.

Links: