Überflutungen hielten Feuerwehr in Atem

Die Folgen der Unwetter in den Bezirken Tulln und St. Pölten am Mittwoch haben die Feuerwehren noch bis weit nach Mitternacht in Atem gehalten. Zahlreiche Keller und Straßen mussten von Wasser und Schlamm befreit werden.

In der Nacht auf Donnerstag ließen die heftigen Regenfälle zwar nach. Dennoch waren die Feuerwehren zum Teil bis 3.00 Uhr unterwegs, um die Überflutungen und Vermurungen, die durch die heftigen Regenfällen am Mittwochnachmittag verursacht worden waren, zu beseitigen, sagte Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos.

„Manche Hausbesitzer berichteten, dass ihnen quasi das halbe benachbarte Feld in die Keller und Garagen geschwemmt wurde“, schilderte Resperger. Der Schlamm stand dadurch zum Teil bis zu 30 Zentimeter hoch in den Häusern.

550 Feuerwehrleute im Einsatz

Am häufigsten mussten die Helferinnen und Helfer im Bezirk Tulln ausrücken. Laut Bezirksfeuerwehrkommando regnete es innerhalb einer halben Stunde mehr als 80 Liter pro Quadratmeter. Betroffen waren vor allem die Gemeinden Atzenbrugg, Michelhausen, Sitzenberg-Reidling und Würmla - mehr dazu in Feuerwehrgroßeinsatz: Unwetter im Bezirk Tulln (noe.ORF.at; 31.5.2017). In den Abendstunden kamen noch zahlreiche Einsätze im Bezirk St. Pölten dazu.

Insgesamt waren seit Mittwochnachmittag laut Resperger 46 Feuerwehren mit 550 Mitgliedern im Einsatz. Donnerstagfrüh rückten die Helfer erneut zu Aufräumarbeiten aus, teilte das Bezirksfeuerwehrkommando Tulln mit.

Mittel aus Katastrophenfonds freigegeben

Am Donnerstag rückten auch die Schadenskommissionen in die Gemeinden aus und nahmen die Schäden an Privathäusern, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen auf. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und ihr für Katastrophenschutz zuständiger Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) betonten in einer Aussendung, dass nun rasche und unkomplizierte Hilfe im Vordergrund stehe. Das Land gebe deshalb die notwendigen Mittel aus dem Katastrophenfonds frei.