Unterschriftenaktion gegen Atommüll gestartet

Das Land Niederösterreich hat eine Unterschriftenaktion gegen geplante Atommüllendlager in Tschechien gestartet. Ein möglicher Standort für ein derartiges Lager liegt nur 21 Kilometer von der Grenze zu Österreich entfernt.

„Wir wollen ein klares und flächendeckendes Bekenntnis gegen die Atomkraft und für 100 Prozent Erneuerbare Energie schaffen. Bei uns ist die Energiewende bereits angekommen, bei unseren tschechischen Nachbarn leider noch nicht", sagte Landeshauptfrau-Stellvertreter und Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) bei der Präsentation der Unterschriftenaktion im Rahmen der Energiespar- und Hausbaumesse BIOEM in Großschönau (Bezirk Gmünd).

Unterschrift online oder am Gemeindeamt möglich

Ab sofort kann man im Internet auf www.energiebewegung.at gegen Atommüllendlager an der Grenze zu Österreich unterschreiben, in den nächsten Tagen sollen zudem Unterschriftenlisten an alle Gemeinden versendet werden.

Grafik Atomkraft

ORF

Atomkraftwerke im Umkreis von Niederösterreich

Tschechien ist seit 2016 auf der Suche nach einem Endlager-Standort, mehrere potentielle Standorte werden derzeit geprüft. Darunter etwa Čihadlo, das nur rund 21 Kilometer von der Staatsgrenze entfernt liegt. „Für den Schutz der niederösterreichischen Bevölkerung zählt jede Unterschrift. Ganz nach dem Motto: ‚Für unsere Gesundheit. Für unsere Kinder. Für unsere Zukunft‘ setzten wir uns gemeinsam gegen drohende Endlager an unserer Grenze und für die Sicherheit der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ein“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Atomkraftwerke produzieren tagtäglich hochgiftigen Müll. Radioaktives Material wird zunächst am Kraftwerksgelände selbst zwischengelagert, erst nach einigen Jahre kann der radioaktive Müll überhaupt erst weitertransportiert werden. Atommüllendlager müssen Erdbeben und tektonischen Verschiebungen standhalten und gegen den Eintritt von Wasser dauerhaft geschützt sein.

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