Franz Schnabl vor Wahl zu SPÖ-NÖ-Chef

Franz Schnabl wird am Samstag beim Landesparteitag die SPÖ Niederösterreich übernehmen. Der ehemalige Polizeigeneral und Magna-Manager folgt dem St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler an der Parteispitze nach.

Parteipräsidium und Parteivorstand der SPÖ Niederösterreich nominierten Franz Schnabl am 28. April einstimmig als neuen Parteichef. Am Samstag stellt er sich den 480 Delegierten beim Landesparteitag. Schnabl wird die SPÖ auch in die kommende Landtagswahl im Frühjahr 2018 führen - mehr dazu in Schnabl ist neuer SPÖ-NÖ-Chef (noe.ORF.at; 28.4.2017). Zum Parteitag im VAZ St. Pölten wird auch Bundeskanzler Christian Kern als SPÖ-Vorsitzender erwartet.

Franz Schnabl

APA/Herbert Pfarrhofer

Franz Schnabl und SPÖ-Vorsitzender Christian Kern

Stadler übergibt „gut bestelltes Haus“

Schnabl übernimmt die SPÖ Niederösterreich vom St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler. Dieser folgte nach der Landtagswahl 2013 Josef Leitner nach. Die SPÖ kam damals auf knapp 21,6 Prozent der Stimmen - ein historisches Tief. Stadler selbst wollte die Partei aber nicht in die Landtagswahl führen. Er sei als Bürgermeister den Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt im Wort, hatte er immer wieder betont. Im Vorjahr konnte Stadler bei der Gemeinderatswahl in St. Pölten die absolute Mehrheit der SPÖ auf 59 Prozent ausbauen - mehr dazu in St. Pölten: SPÖ baut „Absolute“ aus (noe.ORF.at; 17.4.2016).

Stadler hatte nach der Kür von Schnabl in Parteivorstand und Parteipräsidium betont, dass er ein gut bestelltes Haus übergebe und die Partei auch finanziell für den Wahlkampf gerüstet sei. Schon bei seiner Präsentation Ende April definierte Schnabl seine Ziele: „Ich erwarte mir, dass die absolute Mehrheit der ÖVP gebrochen wird. Ich erwarte mir, dass wir als bestimmende Kraft der nächsten Regierung angehören werden.“

Franz Schnabl

APA/Herbert Pfarrhofer

Franz Schnabl übernimmt die SPÖ Niederösterreich

Schnabl: Niederösterreich „besser“ machen

Inhaltlich will er Niederösterreich „besser“ machen, „in den Bereichen Arbeit und Arbeitsplätze, Kinder und Familien“, ebenso beim „Budget und Budgetvollzug“. Zudem wolle Schnabl für den Wahlkampf ein Fairnessabkommen mit den anderen Parteien abschließen.

Der 58-jährige Franz Schnabl ist gebürtiger Neunkirchner. Er lebte zuletzt in Wien und im Burgenland und verlegte mit seiner neuen Aufgabe seinen Wohnsitz nach St. Pölten. Schnabl war Polizeigeneral in Wien, verließ die Polizei aber letztlich nach einem Konflikt mit dem damaligen Innenminister Ernst Strasser (ÖVP). Zuletzt war Schnabl als Personalchef im Vorstand von Magna tätig. Er ist seit 2004 auch Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes. Von dort hat er auch den bisherigen Bundessekretär Reinhard Hundsmüller als zweiten Landesgeschäftsführer zur SPÖ Niederösterreich mitgenommen.

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