Höhere Nachfrage beendet Tief bei Milchpreisen

Nach einer Phase mit extrem niedrigen Milchpreisen gibt es jetzt wieder Steigerungen. Nach der Berglandmilch kündigt nun auch die NÖM an, ihren Milchbauern mehr zu zahlen. Die Entwicklung ist auch in den Supermärkten zu spüren.

Die NÖM ist Niederösterreichs größter Milchverarbeiter. Sie wird von 3.080 der 5.500 niederösterreichischen Landwirten beliefert. Ab 1. August soll für diese Bauern der neue Erzeugerpreis von netto 35,5 Cent pro Kilogramm gelten. Da Berglandmilch die Preise bereits am 1. Juli erhöhte, wird die Differenz bei der NÖM rückwirkend ebenfalls bis zu diesem Datum ausbezahlt. Damit gilt seit dem 1. Juli für die Bauern der vier größten Milchverarbeiter Österreichs derselbe Erzeugerpreis. Zum Vergleich: Im Mai 2016 war der Preis bei einigen Molkereien erstmals unter 20 Cent gefallen.

Gestiegene Nachfrage sorgt für Trendwende

Begründet wird die Trendwende mit einer gestiegenen Nachfrage. Die Situation habe sich in den vergangenen Monaten umgekehrt, jetzt sei zu wenig Milch am Markt, sagte Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer der NÖM-Milchbauern, gegenüber noe.ORF.at. Die gesteigerte Nachfrage sei wiederum hauptsächlich auf das Milchfett zurückzuführen, so Gruber-Doberer: „Die Produkte mit höherem Fettgehalt sind wieder ‚in‘, das heißt, der Trend zu fetthaltigen Produkten ist spürbar.“

Außerdem stelle die Lebensmittelindustrie vermehrt vom zunehmend verpönten Palmöl auf tierische Fette um, heißt es. Diese Entwicklungen dürften sich auch auf die Verbraucherpreise in den Supermarktregalen auswirken. Gruber-Doberer schätzt, „dass man in der nächsten Zeit für ein Kilogramm Butter den Höchststand, den es je gegeben hat, von zehn Euro pro Kilo bezahlen muss.“ Gruber-Doberer rechnet damit, dass Kunden auch für Milch und andere fetthaltige Milchprodukte künftig mehr bezahlen müssen.

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