Skilift hat dank Mountainbikern wieder Zukunft
Die Königsberg-Lifte waren im Jahr 2012 veraltet und standen vor der Schließung. Herbert Zebenholzer aber rettete die Schlepplifte mit Unterstützung von fünf Gemeinden und führte sie weiter. Nach harten Anfangsjahren mit wenigen Schneetagen im Winter wurde sukzessive der Sommerbetrieb ausgebaut und eine 2,4 Kilometer lange Mountainbike-Downhill-Strecke geschaffen. Bergauf geht’s mit speziellen Haken, die auf dem Schlepplift montiert wurden.

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Innerhalb kürzester Zeit kann der Schlepplift vom Winter- auf den Sommerbetrieb umgestellt werden
Prototypen für Bike-Lift
Diese Prototypen, entwickelt von Doppelmayr-Seilbahnen, werden in den Lenker des Fahrrades eingehängt. Damit wurde eine außergewöhnliche Flexibilität erreicht, betont Zebenholzer: „Wir können in kürzester Zeit zwischen Sommer- und Winterbetrieb switchen. Liegt im Winter kein Schnee, können wir theoretisch den Lift innerhalb von zwei Stunden von Ski auf Mountainbike umrüsten und Rad fahren gehen. Im Vorjahr sind wir bis Ende November mit den Mountainbikes gefahren, am 10. Dezember war Skibetrieb.“

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Herbert Zebenholzer übernahm die Königsberg-Life im Jahr 2012 und leitete damit die Trendwende ein
Der vergangene Winter brachte den positiven Durchbruch. 24.000 Zutritte schufen einen finanziellen Polster, der im Frühjahr durch eine Crowdfunding-Aktion unterstützt wurde. Statt der erhofften 25.000 Euro brachte die Spendenaktion 56.000 Euro. Dadurch wurde die Möglichkeit eröffnet, das Gebiet weiterauszubauen. So entsteht derzeit eine neue Liftkassa mit Mountainbike-Verleih.
Positive Auswirkungen auf Tourismus
Alle diese Entwicklungen schlagen sich auch in der Gemeinde nieder, betont Manuela Zebenholzer, die Frau des Geschäftsführers der Königsberg-Lifte, die seit einem Jahr Bürgermeisterin von Hollenstein (SPÖ) ist. „Die Nächtigungszahlen stagnierten vor der Übernahme, jetzt gehen sie wieder in die Höhe, das ist deutlich spürbar. Auch entstehen hier auf dem Königsberg Arbeitsplätze, vor allem in der Gastronomie. Es werden laufend Angestellte gesucht. Und auch die Abwanderung ist gestoppt, im Vorjahr haben wir 33 Einwohner dazubekommen", erzählt Zebenholzer.
Auch Herbert Zebenholzer betont die Bedeutung für die gesamte Gemeinde: „Wir versuchen, mit diesem Projekt die gesamte Infrastruktur des Ortes zu stärken. Der Greißler, die Tankstelle, die Gastronomie sollen profitieren. Das funktioniert derzeit sehr gut.“

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Die 2,4 Kilometer lange Mountainbike-Downhill-Strecke erfreut sich derzeit großer Beliebtheit
Themenweg zum Kräutergarten
Mit dem Geld aus dem Crowdfunding-Projekt soll unter anderem ein Themenweg zum überregional bekannten KE-Berg-Kräutergarten entstehen. Derzeit wird alles, was an Gewinn erwirtschaftet wird, in den weiteren Ausbau des Parks investiert. Ein Risiko, das sich aus Sicht der Betreiber rechnet und letztlich der Beweis dafür ist, dass mit der nötigen Kreativität auch aussichtslos scheinende Situationen bewältigt werden können.
Robert Salzer, noe.ORF.at