Notruf 1450: 5.000 Anrufer seit April

Seit 7. April gibt es die telefonische Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450. 5.071 Anrufer nahmen seither dieses Angebot in Anspruch. Vor allem in der Früh und am Abend rufen viele an, lautet die bisherige Bilanz.

„Aufgrund der hohen Anruferzahlen wurden unsere Erwartungen bisher übertroffen“, sagte Stefan Spielbichler von der Einsatzleitstelle „144 Notruf Niederösterreich“, die in Niederösterreich auch für die Gesundheitsberatung zuständig ist. Waren es im April 1.163 Anrufer, verzeichnet „Notruf Niederösterreich“ derzeit knapp 5.000 Anrufer. „Unerwartet waren viele Anrufe in der Früh. Viele werden wach und fühlen sich krank und rufen an, bevor sie zum Arzt gehen, was gut ist“, so Spielbichler gegenüber noe.ORF.at.

Meiste Anrufe wegen Bauch- und Kopfschmerzen

Ziel der medizinischen Gesundheitsberatung ist es, die Spitalsambulanzen zu entlasten. Am Telefon erfolgt eine Dringlichkeitseinschätzung, „dann wird über den Weg ins Gesundheitssystem entschieden. Das bedeutet: Dem Anrufer wird erklärt, in welcher Zeitspanne er sich an welchen Arzt wenden kann oder soll.“

Aktuell habe man bei der telefonischen Gesundheitsberatung mit saisonalen Problemen am meisten zu tun. Darunter fallen etwa Bauch- und Kopfschmerzen sowie Insektenstiche und -bisse. Rund 15 Minuten dauert ein Telefongespräch im Durchschnitt. Von den knapp 5.000 Anrufen waren laut Spielbichler 600 akute Rettungseinsätze. „Es gibt keine Stunde, wo wir keinen Anruf haben.“ Die Spitze der Beratungen sei in der Früh zwischen 8.00 und 9.00 Uhr, „mittags flacht es dann ab, gegen 19.00 Uhr steigt es wieder an. Nachts sind sehr wenig Anrufe“, so Spielbichler.

Forderung nach mehr Zugriff auf Ordinationen

Verbesserungsbedarf sieht Spielbichler bei der Zusammenarbeit mit den Arztordinationen. „Wir brauchen mehr Zugriff, damit wir gleich nach dem Anruf einen elektronischen Termin ausmachen oder direkt beim Arzt einen Terminwunsch vorankündigen können“, erklärte Spielbichler. Sprachbarrieren seien kein Problem, da es Dolmetscher gibt, die via Konferenzschaltung dazu geschaltet werden. Diese kommen von den 16.000 Freiwilligen der Rettung selbst. „Damit decken wir jede europäische Sprache ab“, sagte Spielbichler.

Die Gesundheitshotline wird bis Dezember 2018 im Rahmen des Pilotprojektes in Niederösterreich, Wien und Vorarlberg getestet. Danach sollen die Ergebnisse ausgewertet und das Projekt auf die restlichen Bundesländer ausgeweitet werden. Finanziert wird die Gesundheitshotline 1450 von den Ländern Niederösterreich, Wien und Vorarlberg, von den jeweiligen Krankenkassen sowie vom Bund.

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