8,5 Milliarden Schilling noch nicht getauscht

Seit 2002 wird in Österreich in Euro bezahlt, trotzdem werden immer noch 8,5 Milliarden Schilling gehortet. Bei der Euro-Info-Tour wurden heuer allein in Niederösterreich wieder mehrere Millionen Schilling getauscht.

280 Mal machte der Euro-Bus in den vergangenen 15 Jahren in Niederösterreich Station. Dabei wurden 254 Millionen Schilling gewechselt. Die Zahlen der heurigen Euro-Info-Tour der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigen, dass das mobile Angebot noch lange nicht ausgedient hat.

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Euro-Bus in Niederösterreich

  • 7.9.: St. Pölten
  • 8.9.: Horn
  • 9.9.: Tulln
  • 11.9.: Krems
  • 12.9.: Retz
  • 13.9.: Klosterneuburg
  • 14.9.: Wolkersdorf
  • 15.9.: Perchtoldsdorf
  • 16.9.: Wr. Neustadt

In St. Pölten wurden fast 800.000 Schilling gewechselt. Bei den anderen Stationen der vergangenen Woche, etwa Melk, Zwettl oder Hollabrunn waren es jeweils zwischen 500.000 und 600.000 Schilling.

„Von den Banknoten haben wir inzwischen mehr als 95 Prozent zurückbekommen“, sagte Maximilian Hiermann von der Oesterreichischen Nationalbank zu noe.ORF.at, „bei den Münzen sieht es ein bisschen anders aus. Da haben wir weniger als 50 Prozent zurückbekommen, weil hier der Sammlereffekt sehr, sehr stark zutage tritt.“ Immer wieder kommt es allerdings vor, dass sich langjährige Sammler von ihren Beständen trennen.

Zur Wechselstube mit einem Koffer voller Geld

In Amstetten brachte beispielsweise ein Ehepaar einen Wäschekorb voll mit Schilling-Münzen zum Euro-Bus. In dem 22 Kilogramm schweren Behälter waren mehr als 15.000 Schilling. In Hainburg an der Donau (Bezirk Bruck an der Leitha) besuchte ein Mann mit einem vollen Reisekoffer die mobile Wechselstube. Durch die Zählmaschine rasselten in diesem Fall 7.000 Münzen. „Eine Serie habe ich mir aufgehoben, falls ich mir den Schilling doch noch einmal anschauen will“, sagte der Sammler.

Derart große Wechselbeträge sind allerdings die Ausnahme. „Im Schnitt werden beim Euro-Bus pro Person 1.500 Schilling gewechselt“, erklärte Hiermann, „diese Zahl ist seit Jahren relativ stabil.“ Dabei kommen nicht nur Sammler zum Euro-Bus. „Die Banknoten werden größtenteils im Zuge von Verlassenschaften entdeckt, wenn diese aufgelöst werden“, so Hiermann. Die Scheine und Münzen werden dort gefunden, „wo ältere Leute Geld angespart haben, etwa in Spardosen.“ So kennt Hiermann etwa einen Fall, in dem Schillingbestände in Tupperdosen in einem Kühlschrank gefunden wurden.

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500- und 1.000-Schilling-Banknote bald ungültig

Für viele Schilling-Besitzer kann heuer der richtige Zeitpunkt zum Wechseln gekommen sein, denn zwei Banknoten verlieren bald ihre Gültigkeit: Der 500-Schilling-Schein „Otto Wagner“ und der 1.000 Schilling-Schein „Erwin Schrödinger“ sind nur noch bis 20. April 2018 gültig. Die nächste Wechsel-Gelegenheit beim Euro-Bus in Niederösterreich gibt es wieder im September. Die Stationen in ganz Österreich finden Sie hier.

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