Bewässerungssystem soll Ernteerträge sichern

Die Trockenheit bereitet der Landwirtschaft, vor allem im Wein- und Waldviertel, große Probleme. Viele Bauern bangen um ihre Ernte. Derzeit liegt der Schaden bei 60 Millionen Euro. Künftig könnten Bewässerungssysteme die Erträge sichern.

Die Folgen der Trockenheit sind in Gedersdorf (Bezirk Krems) deutlich erkennbar. Die Maispflanzen ragen bis zu den Knien anstatt bis auf Brusthöhe. Im Raum Krems regnete es seit Jahresbeginn 140 Liter pro Quadratmeter, das ist die Hälfte der Menge, die für die Landwirtschaft notwendig wäre.

Landwirtschaft Trockenheit Bewässerung

ORF

Pflanzenbaudirektor Lembacher (l.) und Landwirt Gerstenmayer kontrollieren die Trockenschäden im Maisfeld

„Jetzt wäre der größte Wasserbedarf notwendig, um zumindest noch die gesunden Pflanzen retten zu können, bei den schlechten Pflanzen ist es schon zu spät. Gibt es in den nächsten zwei Wochen keinen Niederschlag, dann werden wir einige Flächen überhaupt nicht mehr ernten brauchen“, sagt Landwirt Franz Gerstenmayer.

Getreide: 40 Prozent weniger Ertrag

Beim Getreide, das bereits geerntet wurde, liegt der Ertrag um 40 Prozent unter dem langjährigen Schnitt. Aber auch Zuckerrübe oder Mais benötigen dringend Wasser, erklärt Ferdinand Lembacher, Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich.

Von den Trockenschäden betroffen sind alle Gebiete im Norden, erklärt Lembacher. „Das hat man bei der Getreideernte schon ganz deutlich in den Ergebnissen gemerkt, und wir befürchten, dass auch die Kulturen, die erst im Herbst geerntet werden, deutliche Schäden haben werden“, so der Pflanzenbaudirektor. Ohne Niederschlag prophezeit Lembacher katastrophale Schäden.

„Bewässerung sichert Überleben der Landwirte“

Schäden aufgrund der anhaltenden Trockenheit gibt es auch im Marchfeld. Dort helfen sich die Landwirte seit Jahrzehnten mit Bewässerungsanlagen. Aus dem Marchfeldkanal wird dabei Wasser entnommen und mit Pumpen auf die Felder geleitet. Ein System, das künftig auch in anderen Regionen verwendet werden könnte, denn „man sieht hier in der Region Marchfeld, dass ein Überleben der Landwirtschaft ohne Bewässerung nicht möglich wäre“, sagt Wolfgang Neudorfer, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal.

Landwirtschaft Trockenheit Bewässerung

ORF

Einer Studie der Landwirtschaftskammer Niederösterreich zufolge könnten auch das Weinviertel sowie das südliche Wiener Becken bewässert werden. Das Wasser dazu soll aus der Donau kommen. Dazu müssen an der Donau mehrere Pumpwerke errichtet werden, die das Wasser dann über kilometerlange in die Erde verlegte Rohrleitungen pumpt. Derzeit prüft die Landwirtschaftskammer die Umsetzung und Finanzierung. Solche Bewässerungssysteme könnten aber frühestens in 20 Jahren in Betrieb gehen.

Links: