Toter Rekrut: Blutuntersuchung ergab Infekt

Die Blutuntersuchung des in Horn verstorbenen Rekruten hat einen akuten Infekt ergeben. Es seien die Keime Haemophilus influenzae und Streptococcus pneumoniae festgestellt worden, so die Staatsanwaltschaft Krems.

Das vorläufige Obduktionsergebnis ergab einen Tod durch Überhitzung. Es konnten keine Entzündungsspuren an den Organen festgestellt werden. Die Blutuntersuchung durch das Hygieneinstitut ergab nun, dass der Soldat einen akuten Infekt hatte. „Die Keimeinschwemmung ins Blut bewirkte offensichtlich das hohe Fieber und war geeignet, eine Sepsis herbeizuführen“, teilte die Anklagebehörde am Freitagnachmittag mit.

Form der Erkrankung „extrem selten“

„Diese Form der Erkrankung ist extrem selten“, hieß es weiter. Man habe das Bundesheer über dieses Ergebnis informiert, damit über allfällig erforderliche Antibiotikagaben an Heeresangehörige entschieden werden könne.

Die abschließenden Ergebnisse zum Tod des 19-jährigen Rekruten werden in einem schriftlichen Gutachten festgehalten. Das kann einige Wochen dauern, heißt es bei der Staatsanwaltschaft auf Nachfrage. Die Ermittlungen werden weitergeführt.

Soldaten werden medizinisch betreut

Der Rekrut der Garde war am Donnerstag nach einem Marsch in Horn verstorben. Der behandelnde Arzt hatte laut Verteidigungsministerium den Verdacht auf eine bakterielle Erkrankung geäußert. Danach wurden die 170 Kameraden sowie das Personal vorsorglich mit Antibiotika behandelt.

Nach dem Ergebnis der Blutuntersuchung werden die Soldaten weiterhin medizinisch betreut, sagte Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, gegenüber noe.ORF.at am Freitagabend. Sollte einer von ihnen Anzeichen einer Erkrankung zeigen, werden die Betroffenen erneut mit Medikamenten behandelt. Bisher scheint die Prophylaxe ausreichend zu sein, so Bauer.

Das Ergebnis der Blutuntersuchung „ändert nichts am tragischen Tod eines Kameraden“, so Bauer weiter. Die Erhebungen zum Tod des Soldaten laufen „auf Hochtouren“. Dass eine Vorerkrankung bestanden habe, sei ein „wesentlicher Bestandteil der Untersuchungen“. Es sei für die Kommandanten der Garde nicht nachvollziehbar gewesen, dass ein junger, sportlicher Mann bei einem Marsch nach rund drei Kilometern zusammenbricht und „trotz aller medizinischer Fürsorge stirbt“.

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