Neues Wahrzeichen für St. Pölten erleuchtet
Einen ersten Blick auf die neue Lichtinstallation in St. Pölten konnten die Gäste der Illumination am Freitag gegen 21.00 Uhr erhaschen. Es zeigte sich ein leuchtender Bogen von etwa 30 Metern, der von der Spitze eines denkmalgeschützen Wasserturms bis zum Boden des historischen Geländes der Firma Glanzstoff Austria reicht.
Mit diesem Bogen - der Lichtskulptur „Fountain“ - möchte die Künstlerin Brigitte Kowanz auf die Vergangenheit, die Gegenwart und auch auf die Zukunft des ehemaligen Industriegeländes verweisen: „Es geht jetzt eine Nachdenkphase los, wie das Gelände hier weiter bespielt oder bebaut werden sollte und dieser Lichtstrahl ist sozusagen ein Zeichen für einen Neubeginn“, sagte Kowanz bei der feierlichen Erleuchtung am Freitag.
Tobias Pilz
Skulptur bezieht sich direkt auf die Umgebung
Entwickelt hat die Künstlerin ihre Lichtskulptur nach eingehender Recherche der geschichtlichen Hintergründe rund um die Glanzstoff Austria. Auch der Name „Fountain“ - auf Deutsch Brunnen oder Quelle - steht in direktem Zusammenhang mit dem Gelände und dem Gebäude, an dem der Lichtstrahl befestigt ist. „Der Name bezieht sich auf den Wasserturm, also auf die ortsspezifische Gegebenheit, und Quelle beziehungsweise Brunnen auch als ‚think tank‘, was hier alles möglich ist und was entstehen kann“, so Kowanz.
Kunstwerk auf ehemaligem Industriegelände
Brigitte Kowanz’s Lichtskulptur „Fountain“ wurde am Freitag unter dem Motto „light + space“ feierlich eingeleuchtet.
Die Firma Glanzstoff Austria prägte St. Pölten mehr als 100 Jahre lang. 2008 musste die Produktion von Viskosegarn nach einem Brand eingestellt werden. Jetzt steht die Umdeutung des ehemaligen Industriegeländes bevor. Die Lichtskulptur soll dort die Entwicklung eines neuen Stadtteils in Bewegung setzen, sagte Cornelius Grupp, der Eigentümer des Areals, über das Kunstwerk, das auf seine Initiative hin angekauft wurde.
Reaktivierung der traditionellen Architektur
Laut Grupp sei die Installation von Brigitte Kowanz eine Gelegenheit, um dieses Areal wieder zu reaktivieren: „Ich glaube, dass die traditionelle Architektur vom Anfang des 20. Jahrhunderts in die heutige Zeit geholt werden und dann auch leben muss. Dieser Lichtstrahl soll sozusagen erleuchten und einleuchten, dass wir auch in der heutigen Zeit wunderbare Möglichkeiten haben, uns kreativ weiter zu entwickeln.“
Tobias Pilz
„Das Kunstwerk soll letztendlich eine Brücke sein von der Vergangenheit in die Zukunft“, betonte auch Landeshauptfrau Johanna Mikl Leitner (ÖVP). Nur wenige Stunden vor der Erleuchtung der Kowanz-Lichtskulptur hatte Mikl-Leitner die Bewerbung St. Pöltens als europäische Kulturhauptstadt 2024 bekannt gegeben und meinte in diesem Zusammenhang weiter: „Wir können stolz sein, dass wir es geschafft haben, uns zu einem Kulturland zu entwickeln und letztendlich auch nationale und internationale Anerkennung dadurch erworben haben.“
Konkrete Pläne, was in Zukunft weiter auf dem ehemaligen Industriegelände der Glanzstoff Austria passieren soll, gibt es noch nicht. Fest steht aber, dass Cornelius Grupp auf dem 21 Hektar großen Gelände etwa 1.500 Wohnungen errichten will.
Links:
- Permanentes Lichtzeichen für St. Pölten (noe.ORF.at; 10.9.2017.)
- Brigitte Kowanz erhält Deutschen Lichtkunstpreis (noe.ORF.at; 7.8.2017)
- Brigitte Kowanz